mein garten

In trockene Tücher soll ja derzeit alles Mögliche gepackt werden. Jetzt hat es mich also auch erwischt.

Anfang vergangener Woche bin ich ständig mit tuchartigem Gewebe rumgerannt: Die Zitronenverbene und die Duftblattpelargonien mussten abgedeckt, die Chrysanthemen vor dem Frost bewahrt und der Friséesalat über Nacht unter die Haube gebracht werden. Beim Anblick der Kübelpflanzen dachte ich, "die Kuh muss ja auch noch vom Eis". Doch mediterrane Kübelpflanzen wie Lorbeer, Olivenbaum und Rosmarin vertragen kurzfristig bis minus zehn Grad Celsius. Je weniger gut das Überwinterungsquartier ist, desto später sollte man sie einräumen. Für die Wurzelnackten hat die Saison sogar gerade erst begonnen. Rosen zum Beispiel: Traditionell werden sie von Mitte Oktober bis Mitte April als Wurzelware angeboten. Solange der Boden frostfrei ist, kann man pflanzen. Wieso trifft man Rosen dann zunehmend als Containerware in der Blütensaison an? Dem Fall bin ich nachgegangen und habe mich bei der Chefin der Rosenbaumschule Noack erkundigt. "Marktstrategische Gründe", lautet die simple Antwort. Eigentlich wüchsen im Herbst gepflanzte Rosen oft besser an. Die Stöcke sind ausgereift. Der Boden ist vom Sommer noch vorgewärmt und meist genügend feucht. So können die Rosen noch gut Wurzeln bilden. Das sichert ihnen einen Vorsprung gegenüber im Frühjahr gesetzten Exemplaren, insbesondere, wenn es im April und Mai sehr trocken ist. Allerdings sieht man nicht gleich, was man hat. Das ist die nackte Wahrheit über die Wurzelnackten. In Tücher muss man sie übrigens nicht packen. Aber anhäufeln sollte man nach dem Pflanzen. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie uns! Die für alle Hobbygärtner spannend sten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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