Kolumne Mein schöner Garten So vielfältig kann Salat sein

Winterportulak ist ein anspruchsvolles Vitaminkraut, wird jedoch bislang eher nur in der Feinkostküche verwendet. Ein Fehler, findet unsere Kolumnistin.

 Kathrin   Hofmeister.   Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Es hat schon etwas Praktisches, wenn der Feinkostladen gleich um die Ecke im Garten liegt: Mit dem Winterportulak ist es so. Seine saftig grünen, etwas fleischigen Blätter sind eine Delikatesse. Man mischt sie unter Salate. Vitaminhungrige essen das auch als Postelein, Teller- oder Löffelkraut bekannte Gewächs pur auf ein Frischkäsebrot oder garnieren die Wurstschnittchen damit.

Erstaunlicherweise findet man den grünen Mineralstofflieferanten häufiger im Handel für den guten Geschmack, als er im Garten kultiviert wird. Dabei ist das rosettenartige Gewächs völlig unproblematisch im Anbau. Winterpostelein wächst sogar so willig, dass mancher von Unkraut spricht. Tatsächlich kann sich das in den 70er Jahren über Ziergehölzimporte aus Nordamerika eingeschleppte Kraut sehr schnell über Samen verbreiten. Vor Jahrzehnten habe ich wenige Samen in einer Schattenecke ausgestreut. Seitdem hält sich ein ansehnlicher Bestand. Als hübscher Bodendecker hält es den Boden feucht. Bis ins zeitige Frühjahr liefert es frisches Grün. Später finden die Vögel im Samen Futter. Sollen sich Portulakgewächse nicht zu stark verbreiten, schneidet man die Stiele spätestens in der Blüte ab. Auch die Blüten sind essbar, knackiger sind die Blätter, bevor die Pflanze in Blüte geht. Erntet man nur die oberen Triebe und schont das Herz der Rosettenpflanze, wächst das Kraut nach und kann bis zu fünfmal beerntet werden. Das bietet sich auch für Balkongärtner an.

Allerdings ist Winterportulak, wie der Name verrät, ein Salatersatz für die kühlere Jahreszeit. Es keimt nur bei niedrigen Bodentemperaturen unter 12 Grad. Meist kann man noch im März aussäen. Gerne wird Winterportulak als Nachkultur im September/Oktober eingesetzt. Wie Feldsalat übersteht die frostverträgliche Pflanze Temperaturen bis minus 20 Grad mit Winterschutz und steht dann um diese Zeit strotzend grün und erntebereit zur Verfügung.

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