Gesundheit Kann man etwas gegen Darmkrebs tun? – Klares JA!

Der Monat März ist Darmkrebsmonat. Die Felix-Burda-Stiftung bewirbt diesen Monat, um auf dieses Krankheitsbild aufmerksam zu machen. Vor 20 Jahren starb Felix-Burda an den Folgen des Darmkrebses. Er forderte seine Eltern vor dem Tod auf, eine Stiftung zu gründen, um anderen Menschen sein Schicksal zu ersparen.

 Prof. Dr. med. Pan Decker.

Prof. Dr. med. Pan Decker.

Foto: Prof. Dr. med. Pan Decker

Beim Darmkrebs unterscheidet man einen sporadischen und einen erblichen: Bei der erblichen Form gibt es eine Häufung von Darmkrebsfällen und anderen bösartigen Tumoren in der Familie. Der erbliche Darmkrebs macht lediglich 5 bis 10 Prozent aller Fälle aus, tritt aber meist schon in jungen Jahren auf. Hier gibt es die sog. Amsterdam- und Bethesta-Kriterien, die abgefragt werden. Sind sie erfüllt, dann kann über eine genetische Blutuntersuchung der Gendefekt nachgewiesen werden. Als Krebsvorsorge sollte bereits in frühen Jahren mit Darmspiegelung in kürzeren Intervallen und der Untersuchung von Magen und Nieren begonnen werden.

Aber auch gegen den viel häufigeren sogenannten sporadischen Darm- und Enddarmkrebs kann man viel machen. Zur Prophylaxe gehört eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung, ein geringer Konsum roten Fleisches und wenig Alkoholkonsum. Besonders wirksam als Prophylaxe hat sich auch Sport erweisen. Jede Woche fünf Stunden sportliche Aktivität, dazu gehört auch strammes Spazieren gehen, reduzieren Ihr Risiko an Darm-oder Enddarmkrebs zu erkranken um 50 Prozent – also  um die Hälfte.

Zudem spielt die Vorsorge Koloskopie (Dickdarmspiegelung) eine wichtige Rolle.  Denn auch bei völliger Beschwerdefreiheit können Vorstufen des Darmkrebses, sogenannte  Polypen, vorhanden sein, die bei einer Darmspiegelung erkannt und direkt entfernt werden. Die Darmkrebsentstehung wir so verhindert. Die Krankenkassen übernehmen die Vorsorgekoloskopie bei Männern ab 50 Jahren bei Frauen ab 55 Jahren.

Unabhängig davon muss eine Blutarmut, Blut im Stuhl und der Wechsel der Stuhlgewohnheiten immer u.a. mittels Darmspiegelung abgeklärt werden. Bei diesen Symptomen sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen und die Beschwerden nicht ignorieren.

Denn der Darmkrebs hat in frühen Stadien sehr gute Heilungschancen!

Es gibt viel zu tun – stellen wir unsere Lebensgewohnheiten etwas um und sorgen vor.

Prof. Dr. Pan Decker, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I Klinikum Mutterhaus der Borromäerrinen. 

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