Selbstständig in Zwischenschritten

Eltern kann man es bekanntlich nur schwer recht machen. Braucht man auch im Grundschulalter noch regelmäßig Unterstützung beim Aufräumen, ist man zu unselbstständig.

 Petra Gottwald.Foto: privat

Petra Gottwald.Foto: privat

Foto: (g_mehrw

Möchte man dagegen als Vierzehnjährige mit einer Freundin allein in den Urlaub fahren, ist das zu viel der Selbstständigkeit. Was ist denn eigentlich in welchem Alter angemessen und wünschenswert? Das Autonomiebestreben von Kindern ist individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Die einen lassen sich gern von den Eltern umsorgen - auch wenn sie vieles schon längst selbst könnten. Die anderen wollen schon als Kleinkinder alles "selber machen!", was ebenfalls anstrengend sein kann.Auch auf Elternseite wird die Selbstständigkeitsentwicklung und die damit verbundene schrittweise Ablösung des Kindes ganz unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Insofern kann es keinen allgemeingültigen Maßstab geben, was in welchem Alter erwartet werden darf oder erlaubt sein sollte. Wichtiger ist die individuelle Stimmigkeit einzelner Bereiche der Selbstständigkeit. Sind Jugendliche im Alltag auch bei Kleinigkeiten noch häufig auf Unterstützung durch ihre Eltern angewiesen, ist ein Urlaub ganz auf eigene Faust sicher keine gute Idee. Ganz unabhängig davon, wodurch diese "Trägheit" zustande gekommen ist: Hier gilt es, erst einmal Zwischenschritte zu erarbeiten, die sowohl Eltern als auch Kindern ein gutes Gefühl für größere Abenteuer geben. So lernt die jüngere Generation, sich nicht nur die Rosinen herauszupicken - und die Eltern können sich darin üben, ihren Kindern mehr zuzutrauen. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. <%LINK auto="true" href="http://www.palais-ev.de" text="www.palais-ev.de" class="more"%> Kolumne Familienbande

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort