So finden die Kleinen in den Schlaf

Trier · In Kinderzimmern der Region scheinen viele Jungs und Mädchen die Nacht zum Tag zu machen: Die Resonanz auf die TV-Telefonaktion war riesig.

Trier. Zwei Expertinnen gaben Eltern wertvolle Tipps, damit die Kleinen ein- und durchschlafen. Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten. Mit einem Jahr kam unsere heute 22 Monate alte Tochter in die Krippe. Seitdem macht sie abends Schwierigkeiten beim Einschlafen, denn sie fordert das Krippenritual, bis zum Einschlafen neben ihr zu sitzen, auch zu Hause ein. Mittlerweile sitzen mein Mann und ich ein bis zwei Stunden abends neben dem Bett. Wir haben keine Zeit mehr für uns.Elke Hermes, Sozialpädagogin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Diakonie in Trier und Traben-Trarbach: Behalten Sie das Danebensitzen bis zum Einschlafen bei, allerdings sollten Sie das Ritual auf fünf bis zehn Minuten begrenzen! Sinnvoll ist, ein weiteres Ritual als Ersatz einzuführen: Beispielsweise könnte ein "Sitzbär", ein Kuscheltier, das sie auch so benennen, helfen, die Einschlafsituation zu entspannen.Unser elf Monate altes Baby schläft tagsüber kaum und nachts nur fünf bis sechs Stunden. Es ist sehr unruhig. Ich mache mir Sorgen.Elke Hermes: Lassen Sie zum einen ärztlich abklären, ob eine körperliche Ursache hinter den Schlafstörungen steckt. Zum anderen: Wirken Sie beruhigend auf das Kind ein! Halten Sie beispielsweise eine Zeit lang seine Hand, geben Sie ihm das Lieblingskuscheltier mit ins Bett, reden Sie beruhigend auf Ihr Kind ein! Wichtig ist, dass es lernt, alleine einzuschlafen.Mein Enkel ist 16 Monate alt. Er schläft zwar nach wie vor problemlos ein, aber seit einigen Wochen wacht er jede Nacht auf. Auch möchte er dann immer die Flasche haben. Ich glaube nicht, dass er Hunger hat. Ist das alles normal?Elke Hermes: Das ist normal. Denn bis zum Alter von zwei Jahren haben die Kinder noch keinen festen Schlafrhythmus. Es ist schon prima, wenn er alleine einschlafen kann. Wenn Sie sicher sind, dass er keinen Hunger hat, können Sie die Milchflasche durch Tee ersetzen.Unser Sohn ist sechs Monate alt und wirft sich vor dem Zubettgehen hin und her. Er findet nicht in den Schlaf. Was können wir tun?Ursula Günther, Diplom-Psychologin der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Wittlich: Legen Sie eine Begrenzung, etwa ein "Nestchen", das ist eine Art Stillkissen in Kleinformat, ins Kinderbett! Dadurch bekommt das Kind sozusagen einen Rahmen. Das gibt ihm Sicherheit, beruhigt und ist eine Einschlafhilfe. Auch Rituale wie Singen und Beten oder Bilderbuchgucken geben Sicherheit beim Zubettgehen und erleichtern das Einschlafen.Unser Sohn (14 Monate) weigert sich seit zwei Monaten, abends ins Bett zu gehen. Er schreit bis zum Erbrechen. Organisch ist er laut Arzt gesund. Was kann dahinter stecken?Ursula Günther: Schauen Sie einmal genau hin, wie die Atmosphäre am Abend bei Ihnen zu Hause ist und welche Rituale es gibt! Denn damit Kinder gut in den Schlaf finden können, ist eine ruhige Atmosphäre wichtig. Manchmal kann hinter Einschlafproblemen auch Übermüdung stecken, dass der richtige Zeitpunkt ins Bett zu gehen, schon überschritten ist. Dann fällt es schwerer, die Kinder zu beruhigen und ins Bett zu bringen. Es kann auch hilfreich sein, wenn Sie sich bis zum Einschlafen neben ihren Sohn setzen, seine Hand halten und beruhigend auf ihn einreden.Mein Sohn, zweieinhalb Jahre alt, wacht jede Nacht auf, dann turnt er im Bett und spielt. Wir geben ihm dann eine Flasche, machen ihn frisch und reden mit ihm. Was können wir tun?Ursula Günther: Mit zweieinhalb Jahren braucht er nicht unbedingt eine Flasche und auch keine frische Windel. Versuchen Sie, möglichst wenig Aktion zu machen! Sprechen sie sanft zu ihm und schauen Sie, dass er im Bett liegen bleibt! Bleiben Sie als Eltern konsequent, auch wenn es dauert! Es lohnt sich, die Geduld aufzubringen. kat

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