So finden Kinder in den Schlaf

Riesige Resonanz bei der TV-Telefonaktion: Unser Sohn will abends partout nicht ins Bett gehen, obwohl er sehr müde ist. Was können wir tun? Unsere Tochter, 11, kommt jede Nacht weinend zu uns ins Bett. Was können wir tun? Das waren zwei der vielen Leserfragen, die Experten am Telefon beantworteten.

Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten: Unser Sohn, 4, ist abends oft sehr müde, reibt sich die Augen, aber er will partout nicht ins Bett gehen. Er hat Angst, etwas zu verpassen, wenn er sieht, dass wir es uns gemütlich machen.Ursula Günther, Diplom-Psychologin von der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Wittlich und Trier: Ihr Sohn hat offenbar das Gefühl, abgeschoben zu werden, nicht dabei zu sein. Kuscheln Sie vor dem Gute-Nacht-Ritual gemeinsam. So hat er beim Schlafengehen noch das Gefühl, dabei gewesen zu sein.Meine Tochter, 2, schreit jede Nacht und trinkt dann bis zu zwei Flaschen Milch. Und abends hat sie nie Hunger. Was können wir tun?Ursula Günther: Schauen Sie sich genau an, was Ihre Tochter nach dem Mittagsschlaf isst. Vielleicht sind es zu viele Zwischenmahlzeiten wie Kekse, weswegen sie dann abends keinen Hunger mehr hat. Ist dies der Fall, achten Sie darauf, dass die Zwischenmahlzeiten wegfallen, dann wird sie abends auch wieder Appetit haben und nachts nicht nach einer Flasche verlangen. Wenn Ihre Tochter weint, beruhigen Sie sie, bis sie eingeschlafen ist - aber sie muss nachts weder essen noch trinken.Unsere Tochter, 11, kommt jede Nacht weinend zu uns ins Bett. Sie schläft auch nicht bei Freunden oder Großeltern. Was können wir tun?Ursula Günther: Suchen Sie eine Beratungsstelle auf! Dahinter könnte ein traumatisches Erlebnis stecken, das Ihre Tochter beschäftigt und ängstigt.Unser Sohn, 6, hat nachts diffuse Angstgefühle und ruft dann nach uns. Das zieht sich fast eine Stunde hin. Was können wir tun?Jochen Fredrich, Diplom-Psychologe vom Palais e.V. der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Trier: Stellen Sie ein kleine Lampe ins Zimmer, damit er alles erkennen kann. Damit das vertraute Zimmer weiterhin vertraut ist, er nicht fantasiert, was Kinder häufig machen. Fragen Sie ihn, was ihn ängstigt. Gespräche und es etwa aufzumalen, könnte Erleichterung bringen.Unsere Tochter, 2, schläft nachts nicht durch und kommt immer zu uns ins Bett. Drohe ich ihr, sie wieder zurückzubringen, wenn sie nicht ruhig ist, dann schreit sie noch mehr. Was kann ich tun?Jochen Fredrich: Drohen Sie nicht damit, das Kind alleine zu lassen. Das Kinderbett sollte nicht als Strafmittel herangezogen werden, das ist kontraproduktiv. Das Kinderzimmer sollte ein Ort der Geborgenheit und Sicherheit sein.Mein Enkel, 2, zögert das Zubettgehen ständig heraus. Auf eine liebevolle Art macht er "Abendprogramm". Meine Tochter ist meiner Meinung nach nicht konsequent genug, aber ich traue mich nicht, das Thema anzusprechen.Elke Hermes, Sozialpädagogin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Diakonischen Werks in Trier und Traben-Trarbach: Sie haben das wohl richtig beobachtet. Es kann Sinn machen, das Abendritual zu verkürzen und konsequenter zu sein. Warten Sie auf den richtigen Zeitpunkt, um mit Ihrer Tochter darüber zu sprechen. kat

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