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So heftig wie seit langem nicht mehr

Grippealarm: Die Zahl der an Influenza, also der echten Grippe, Erkrankten ist derzeit in Rheinland-Pfalz so hoch wie lange nicht. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 91 Fälle gemeldet.

Trier. Die Wartezimmer in den Arztpraxen sind voll. In Kindergärten und Schulen fehlen mehr Kinder als gewöhnlich, auch Erzieher und Lehrer hat es erwischt.

So heftig wie in diesem Jahr war es schon lange nicht mehr. Die Betroffenen liegen oft tagelang flach, haben zum Teil hohes Fieber. Zwar haben sich die meisten oft nur eine "harmlose" Erkältung, also einen heftigen Schnupfen und Husten, eingefangen, doch bei einigen ist es ernster.

Das Virus ist aggressiver



Sie leiden an der echten Grippe, der Influenza. Die Grippe beginnt meist heftiger und plötzlicher. Husten, Gliederschmerzen und hohes, anhaltendes Fieber - oft über 39 Grad - kommen gleichzeitig und sind intensiver als bei einer Erkältung. Hinzu können auch noch Schüttelfrost, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen kommen. Gut drei Wochen kann es dauern, bis eine Influenza ausgeheilt ist. Vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder kann der Verlauf durchaus lebensbedrohlich werden.

In Rheinland-Pfalz sind in den ersten drei Wochen des Jahres bereits 91 Influenza-Fälle gemeldet worden - 68 mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Auch in der Region grassiert das Virus derzeit heftig. Bei zehn Erkrankten konnte bislang der Erreger nachgewiesen werden. Im vergangenen Jahr gab es in der Region in den ersten drei Wochen gerade mal zwei Grippe-Kranke, im Jahr davor sogar gar keinen. Die Zahl der Betroffenen im Land steigt derzeit täglich an, allein von Mittwoch auf Donnerstag stieg sie um 39.

Dabei sind laut Achim Ginkel, Sprecher des Landesuntersuchungsamtes (Lua) in Koblenz, zwei Dinge bei der diesjährigen Grippe-Saison auffällig: Sie scheint früher als in den Vorjahren loszugehen und das derzeit grassierende Influenza-Virus ist aggressiver als die Erreger vorheriger Grippe-Wellen.

Normalerweise beginnt die Grippe-Saison im Februar und erreicht zumeist um Karneval ihren Höhepunkt. Experten befürchten daher, dass bis dahin die Zahl der Erkrankten noch weiter steigen wird und möglicherweise einen neuen Rekord erreichen könnte. Laut Lua-Sprecher Ginkel war derselbe Virus-Typ vor zwei Jahren für eine heftige Grippewelle in Australien verantwortlich.

Warum die Influenza in diesem Jahr so heftig ist, wissen die Experten auch nicht so genau. Der frühe Beginn der Grippe-Saison könnte mit dem extrem kalten Wetter der vergangenen Tage zusammenhängen. "Wahrscheinlich ist die Kombination von kalter Luft draußen und trockener Heizungsluft drinnen ideal für die Viren", sagt Ginkel. Dadurch würden sie leichter übertragen, und die natürlichen Abwehrkräfte der Nasenschleimhäute funktionierten bei Minus-Temperaturen nicht mehr so gut. Dem Grippe-Virus selbst macht die Kälte nichts aus, es ist resistent dagegen.

Hier Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Grippe:

Kann man sich jetzt noch impfen lassen gegen Influenza?

"Ja", sagt Achim Ginkel vom Landesuntersuchungsamt. Die Hochsaison der Grippewelle stehe erst noch bevor.

Schützt die Impfung vor dem derzeit besonders aggressiven Virus?

Ja. Der aktuelle Impfstoff deckt den momentan grassierenden Erreger ab.

Muss ich die Impfung selbst bezahlen?

Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung. Am besten also bei der eigenen Krankenversicherung nachfragen.

Hilft ein Antibiotikum?

Achim Ginkel: "Nein, die echte Grippe und auch eine Erkältung werden durch Viren verursacht. Antibiotika helfen nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien."

Wann muss ich zum Arzt?

Bei schweren Erkältungen und grippeähnlichen Symptomen auf jeden Fall zum Arzt.

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