So klappt es besser mit den Hausaufgaben und in der Schule

Trier · Heiße Drähte bei der TV-Telefonaktion zum Thema Hausaufgaben und Schule: Was tun, wenn die Lehrerin nie die Hausaufgaben kontrolliert? Was hilft, wenn die Tochter sich weigert, nachmittags zu lernen? Dies sind zwei der vielen Fragen, die Psychologe Michael Fröhlich und Schulpsychologin Hannah Swoboda am Telefon beantworteten.

Trier. Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten: Meine Kinder, beide sind in der Grundschule, sind nachmittags kaum zu bewegen, die Hausaufgaben zu machen. Wohl auch, weil die Aufgaben in der Schule nicht regelmäßig überprüft werden.Hannah Swoboda, Schulpsychologin am pädagogischen Landesinstitut in Trier: Für Kinder im Grundschulalter ist es sehr wichtig, dass die Hausaufgaben zumindest stichprobenartig überprüft werden. Denn sie wollen eine Rückmeldung bekommen, was sie gut gemacht haben oder was sie besser machen könnten. Ansonsten sind die Kinder gerade im Grundschulalter nicht motiviert, die Aufgaben zu machen. Sie machen sie noch in erster Linie für die Lehrerin. Erst im Laufe der Schulzeit entwickeln Kinder ein Gefühl dafür, dass sie lernen müssen, um das erworbene Wissen später anwenden zu können.Regelmäßig werde ich von dem Lehrer angerufen, weil mein Sohn den Klassenclown spielt und gegen Regeln verstößt. Mir ist jedoch unklar, was ich zu einer Besserung beitragen kann.Hannah Swoboda: Suchen Sie das Gespräch mit der Lehrerin und versuchen sie, gemeinsam herauszufinden, in welchen Situationen sich das Kind aus dem Lernen ausklinkt. Steckt Langeweile dahinter? Ist er überfordert? Gemeinsam sollten sie sich auf die Suche nach den Ursachen für sein Fehlverhalten machen. Die Konsequenz auf sein Verhalten, wenn er gegen Klassenregeln verstößt, muss allerdings in der Schule folgen. Also zeitnah, sonst sind sie wirkungslos.Ich ärgere mich maßlos über die Klassenlehrerin meiner Tochter: Sie kontrolliert nie die Hausaufgaben und erklärt nichts. Nachmittags muss ich immer die Hilfslehrerin spielen, damit unser Kind überhaupt etwas lernt. Ein Gespräch mit ihr hat nichts gebracht. Soll ich mich an die Schulpsychologin wenden?Michael Fröhlich, Psychologe am Beratungs- und Kompetenzzentrum für Hochbegabung am Auguste-Viktoria-Gymnasium in Trier: Das ist eine gute Idee. Die Schulpsychologin kann als neutrale Vermittlerin bei einem Gespräch mit der Klassenlehrerin dabei sein, um zu einem positiven Ergebnis zu kommen.Unsere Tochter, 4. Klasse Grundschule, weigert sich regelrecht, die Hausaufgaben zu machen. Sie kann stundenlang vor den Aufgaben sitzen, ohne einen Stift in die Hand zu nehmen. Wenn sie nichts macht, darf sie nicht mit ihren Freundinnen spielen. Ansonsten weiß ich mir keinen Rat mehr.Michael Fröhlich: Ich schlage Ihnen vor, dass Sie mit ihrer Tochter einen sogenannten Verhaltensvertrag abschließen. Der Fachbegriff meint, dass sie gemeinsam ein Ziel formulieren und es schriftlich festhalten. Im Vertrag könnte beispielsweise stehen: "Ich möchte jeden Tag in dieser Woche meine Hausaufgaben erledigen. Dafür belohne ich mich mit ..." Das kann mit einem Lieblingsfilm sein, einer Runde Fahrrad fahren, mit allem, was ihrer Tochter Spaß macht. Wichtig ist, dass Sie auch kleine Fortschritte belohnen. So könnten Sie ihre Tochter nach und nach motivieren, ihre Hausaufgaben zu erledigen. kat

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