So klappt es mit dem Stromsparen

Berlin · Strom ist teuer wie nie. Wie lässt sich die Stromrechnung drücken? Die Stiftung Warentest gibt Praxistipps und beantwortet einige wichtige Fragen.

Berlin. Zu den Klassikern der Stromverschwendung zählt noch immer die ungenutzte Beleuchtung im Zimmer nebenan. Wahre Stromräuber sind aber auch der 400-Watt-Plasmafernseher, der nur im Hintergrund läuft, oder der Spiele-PC, der nicht mehr zur Ruhe kommt. Die Stiftung Warentest gibt Antworten auf Fragen zum Senken der Stromrechnung. Bei welchen alten Haushaltsgeräten kann sich ein Neukauf lohnen? Vor allem alte Kühl- und Gefriergeräte, Wäschetrockner, Glühlampen oder die uralte Heizungspumpe im Keller sind wahre Stromfresser. So verbraucht ein mit Altgeräten ausgestatteter Modellhaushalt rund doppelt so viel Energie wie moderne Haushalte, die konsequent auf Spargeräte setzen. Im sparsamen Haushalt rücken dafür aber die Energiekosten für Fernseher, Computer und Co. immer stärker an die Spitze. Sind Wäschetrockner Stromfresser? Ja. Doch gibt es mittlerweile erhebliche Unterschiede. So sind Modelle mit eingebauter Wärmepumpe im Schnitt 50 Prozent sparsamer als Geräte ohne. Ein Beispiel: Kommt ein Kondensationstrockner ohne Wärmepumpe dreimal die Woche zum Einsatz, belaufen sich die Stromkosten im Jahr auf etwa 132 Euro. Bei Modellen mit Wärmepumpe liegen sie dagegen bei 69 Euro. Aber: Die Geräte sind beim Kauf deutlich teurer. Doch es geht noch günstiger: mit Trocknen draußen auf der Wäscheleine. Vor allem im Sommer ist die Sonne unschlagbar - und gratis. Das EU-Energielabel ändert sich. Worauf muss ich jetzt achten? Ab November 2011 ist das Label Pflicht für alle neuen Fernsehgeräte. Die effizientesten erhalten das Kennzeichen A. Bei Kühlgeräten steht A eher für Auslaufmodell. Die sparsamsten werben bereits mit A+++. Ab Juli 2012 gilt ein Verkaufsverbot für Kühlgeräte mit A. Auch bei Waschmaschinen und Geschirrspülern erweitert sich die Skala bis A+++. Empfiehlt sich der Wechsel des Stromanbieters, um Geld zu sparen? Grundsätzlich ja. Das Angebot ist riesig, es ändert sich ständig, und preiswertere Stromtarife finden sich fast immer. Dennoch verharren viele Kunden oft in den teuren Grundversorgungstarifen ihrer örtlichen Energieversorger. Tipp: Auf der Suche nach preiswerten Tarifen helfen Vergleichsportale im Internet. Auch eine Nachfrage beim Stromversorger kann sich lohnen. Er bietet fast immer eine billigere Alternative zum Grundversorgungstarif an. Was ist ein Smartmeter, und kann ich damit Strom sparen? Smartmeter sind sogenannte intelligente Stromzähler. Sie funktionieren digital und sollen bis 2022 alle Drehstromzähler ersetzen. Für Neubauten sind sie bereits seit 2010 Pflicht. Mit einem Smartmeter ist es zum Beispiel möglich, den eigenen Stromverbrauch am heimischen Computer abzubilden. Pilotversuche der Energieversorger zeigen Einsparpotenziale von fünf bis zehn Prozent. Je größer der Stromverbrauch im Haushalt, desto höher ist der Effekt. Doch Vorsicht: Ein Smartmeter allein spart noch keinen Cent. Nur der Stromkunde kann sparen - durch Kontrolle und Änderung seiner Nutzergewohnheiten. red/tdWeitere wichtige Themen im Juniheft von test: Altersteilzeit, Autokindersitze, Fahrradträger, Lacke, Drucker und Nebenbei-Diät.

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