So kommen Kinder und Eltern gut durch die Pubertät

Große Resonanz bei der TV-Telefonaktion: Ist der schulische Leistungsabfall meines Sohnes (12) mit dem Beginn der Pubertät zu erklären? Ich glaube, meine Tochter (14) raucht. Was kann ich tun? Das sind zwei der Fragen unserer Leser gewesen, welche die beiden Expertinnen am Telefon beantworteten.

Hier eine Auswahl an Fragen und Expertenmeinungen. Mein Mann meint, unser Sohn (13) müsse abends um 20 Uhr zu Hause sein, ich denke, 21 Uhr wäre auch in Ordnung. Was meinen Sie?Anne Ferner-Steuer, Diplom-Sozialpädagogin bei der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Saarburg: Wichtig ist, dass Sie sich als Eltern einig sind und der Sohn merkt, dass Sie in Erziehungsfragen eine gemeinsame Linie fahren. Beide Zeiten können in Ordnung sein. Es kommt auch darauf an, wo der Jugendliche sich aufhält. Bei Veranstaltungen regelt das Jugendschutzgesetz die Ausgehzeiten, hält er sich bei Freunden auf, bestimmen Sie.Ich glaube, meine Tochter (14) raucht. Sowohl mein Mann als auch ich sind Nichtraucher. Was kann ich tun?Anne Ferner-Steuer: Sprechen Sie mit ihr! Äußern Sie Ihren Verdacht und machen Sie Ihre eigene Haltung zum Rauchen deutlich und sagen Sie klipp und klar, was Sie erlauben und was nicht! Etwa, dass zu Hause nicht geraucht werden darf und dass Sie nicht möchten, dass sie in der Öffentlichkeit raucht, da es laut Jugendschutzgesetz nicht erlaubt ist.familie und volksfreund

Unsere Tochter (13) ernährt sich seit drei Wochen nur noch von Obst und Gemüse und hat merklich abgenommen. Kann das schon eine Essstörung sein?Christiane Ehlert-Olejnik, Diplom-Psychologin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Diakonie in Traben-Trarbach: Vereinbaren Sie einen Termin beim Jugendarzt oder suchen Sie mit der Tochter oder auch alleine eine Beratungsstelle auf! Je früher eine Essstörung erkannt wird, desto leichter kann etwas, das sich noch nicht so sehr in der Gewohnheit des Kindes eingenistet hat, verändert werden. Wichtig ist auch, dass Ihre Tochter bereit ist zu einer Veränderung.Ist der schulische Leistungsabfall meines Sohnes (12) mit dem Beginn der Pubertät zu erklären?Christiane Ehlert-Olejnik: Das kann sehr wohl der Fall sein. Das passiert sehr häufig, da so viele Veränderungen stattfinden - körperlich, psychisch und emotional. Die Kinder sind mit anderen Themen, wie dem anderen Geschlecht, ihrem Aussehen oder der Ablösung vom Elternhaus, befasst. Es passieren tatsächlich auch neurobiologisch nachgewiesene Veränderungen im Gehirn, es wird sozusagen neu geschaltet. Dieser Prozess kann Lernen nachweislich massiv behindern.Ich sorge mich um meine Enkelin. Innerhalb von ein paar Wochen ist aus dem lieben Mädchen ein Mädchen geworden, das nicht mehr aufräumt, ständig am Handy spielt und nicht hört. Früher hätte es das so nicht gegeben.Anne Ferner-Steuer: Ihre Enkelin ist in der Pubertät! Da geht es früher wie heute um Abgrenzung von der Elterngeneration. Früher haben Kinder anders rebelliert, mit langen Haaren oder zerrissenen Jeans. Das regt heute niemanden mehr auf, und die Jugendlichen suchen sich neue Dinge, mit denen sie sich abgrenzen können. Lassen Sie sich von Ihrer Enkelin zeigen, was man alles mit dem Handy machen kann! Zeigen Sie Interesse an ihrer Welt! Bei allen Schwierigkeiten loben Sie sie und sagen Sie ihr, was Ihnen gut an ihr gefällt! Pubertierende brauchen viel Anerkennung. kat

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