Gesundheit Wann ist ein Verdacht begründet?

Trier · So läuft die Untersuchung von möglichen Corona-Patienten.

Das Telefon im Trierer Gesundheitsamt steht seit Tagen nicht mehr still. Allein am Mittwoch seien bei der eigens eingerichteten Hotline (0651/715555) über 200 Anrufe eingegangen, berichtet ein Sprecher der zuständigen Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Auch im Bitburger Gesundheitsamt wurden Anfang der Woche an einem Tag mehr als 50 Anrufer gezählt, die Informationen zu dem Coronavirus haben wollten.

Die Verunsicherung ist groß. Nicht nur bei den Bürgern, sondern offenbar auch bei Medizinern. Das zeigen auch Erfahrungen von TV-Lesern. Einige schildern, dass sie bei der Frage, ob bei ihnen ein Test auf das Virus durchgeführt werden müsse, entweder weil sie bei sich Krankheitssymptome (Fieber, Husten, Atemnot) festgestellt haben oder weil sie Kontakt zu Personen aus Risikogebieten (China, Iran, Irak und Südkorea) hatten, von den angerufenen Ärzten nicht ernst genommen worden seien. Es wird auch davon berichtet, dass Ärzte gesagt hätten, sie hätten gar keinen Test und dass diese die Anrufer an das zuständige Gesundheitsamt verwiesen hätten.

Der Leiter des Gesundheitsamtes Trier/Trier-Saarburg, Harald Michels, hatte Anfang der Woche ausdrücklich darauf hingewiesen, wann ein begründeter Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht. Dabei beruft er sich auf die Vorgaben des für die Gesundheitsüberwachung zuständigen Robert Koch-Institut (RKI): Ein Corona-Verdacht besteht bei Personen mit akuten respiratorischen Symptomen, also Symptomen für eine Atemwegserkrankung, die auch engen Kontakt zu einer Person hatten, bei der eine Infektion bereits bestätigt worden ist. Auch bei Personen mit entsprechenden Symptomen, die in einem der Risikogebiete waren, besteht ein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit Covid-19, wie das Virus offiziell heißt.

Träten bei diesen Personen nur leichte Symptome auf, würden sie im Gesundheitsamt untersucht, sagt der Sprecher der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Sie würden dann aufgefordert, mit dem eigenen Auto zu kommen, falls dies nicht möglich sei, werde ein Transport organisiert. Im Gesundheitsamt werde dann bei der Person die Temperatur gemessen, im Fall einer Rückkehr aus einem Risikogebiet nach dem genauen Reiseweg und den Transportmitteln gefragt. Anschließend würde zunächst ein Schnelltest auf Virus-Grippe (Influenza) gemacht. Falle dieser negativ aus, erfolge ein Abstrich, um auf Corona zu testen. Der Test würde dann eingesendet. Unter anderem werden die Proben vom Landesuntersuchungsamt in Koblenz untersucht. Nach Auskunft des Amtes kommen so derzeit bis zu 250 Proben pro Woche zusammen. Bei einem positiven Ergebnis werde eine Vergleichsprobe an die Charité nach Berlin gesendet. Bis die endgültigen Testergebnisse vorliegen, sollen die Personen, so das Gesundheitsamt, „häuslich abgesondert“ werden. Falls Patienten schwer erkrankt sind, würde das Gesundheitsamt ein Krankenhaus informieren, damit die Erkrankten dann dort aufgenommen und isoliert behandelt werden könnten.


Unter folgenden Nummern sind die Gesundheitsämter für Fragen zu Corona erreichbar: Bitburg-Prüm: 06561/154640, Bernkastel-Wittlich: 06571/142434 oder 142451, Vulkaneifel: 06592/ 933402, Trier: 0651/715555.

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