Trier. (kat) Schulpsychologinnen und ein Psychologe gaben unseren Lesern zwei Stunden lang Tipps, wie es mit dem Lernen besser klappt. Einige Fragen und Antworten:

"Ich bin in der dritten Klasse. Was kann ich tun, damit ich mich bei den Hausaufgaben besser konzentrieren kann?"

Anette Müller-Bungert, Schulpsychologin am Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung, Trier: "Wichtig ist, dass du einen Platz zum Hausaufgabenmachen hast, an dem du dich wohlfühlst und wenig abgelenkt bist. Das kann an deinem Schreibtisch sein, im Ess- oder Wohnzimmer. Teile dir die Hausaufgaben in kleine Einheiten ein und mach immer wieder kurze Pausen!

Und denk einmal darüber nach, bei welchen Aufgaben du gut alleine klarkommst und wo du Hilfe brauchst und deine Eltern dich unterstützen sollen. Am Ende solltest du dich immer mit einer Sache belohnen, die du gerne machst!

"Unser 14-jähriger Sohn hat wenig Lust auf die Schule. Er ist ein mittelmäßiger Schüler. Wie können wir ihn motivieren?"

Kerstin Sperber, Schulpsychologin am Auguste-Viktoria-Gymnasium in Trier: Hilfreich kann sein, dass Ihr Sohn in den Ferien ein Praktikum macht, möglichst über zwei bis drei Wochen. Dadurch bekommt er einen Einblick in den Arbeitsalltag. Das gibt oft einem Motivationsschub, und möglicherweise lernt er die Schule wieder ein Stück weit zu schätzen. Weiter können Sie zwei bis drei Fächer aussuchen, die verbessert werden sollen, und einen Lern- und Arbeitsplan erstellen. Dabei können Sie die Lehrer um Unterstützung bitten. Der Plan sollte kurz-, mittel- und langfristige Ziele enthalten. Wichtig ist, dass Sie das Einhalten kontrollieren - und wenn Sie sehen, dass es nicht klappt, auch regulieren. Im Vorfeld sollten auch Belohungen besprochen werden. Ein weiterer Schritt kann sein, dass sich Eltern Beziehungstipps in Beratungsstellen geben lassen.

Im nächsten Schuljahr geht es um die Frage, welche weiterführende Schule unsere Tochter besucht. Sie war immer eine gute Schülerin, aber sie hat Konzentrationsprobleme, und um die Hausaufgaben gibt es immer häufiger Streit. Ich habe Angst, dass sie abdriftet. Was können wir tun?

Kerstin Sperber: Eine differenzierte Lern- und Leistungsdiagnostik kann helfen, sowohl das Potenzial des Kindes einzuschätzen als auch schulnahe Wissensbereiche zu überblicken. Wichtig ist, dass in der Diagnostik ein Profil erstellt wird. Auf der Basis der Ergebnisse kann in enger Zusammenarbeit mit den Lehrern ein individueller Förderplan erarbeitet werden. Die Stärken Ihres Kindes sollten weiter ausgebildet werden (viel loben!), und an den Schwächen kann gearbeitet werden. Bedeutsam ist auch, dass Lerntechniken vermittelt werden, die am Unterrichtsstoff festgemacht werden.