Unser Sohn wird gemobbt, weil er mit einem Außenseiter der Klasse spielt. Soll er weiter mit diesem Kind spielen?Markus Weiß vom Beratungszentrum für Hochbegabung sowie der schulpsychologischen Beratung am Auguste-Viktoria-Gymnasium in Trier: Ja. Mobbing sollte kein Grund sein, das gemeinsame Spiel oder die Freundschaft zu beenden. Bei Mobbing ist es oft schwierig, die "Täter" mit ihrem Verhalten zu konfrontieren, weil sie sich dann meist unterschwelligere Wege suchen, weiter zu drangsalieren. Richtiger wäre es, an den Kompetenzen Ihres Kindes zu arbeiten, indem Sie es stärken. Etwa indem Sie ihm in Gesprächen bewusst machen, was es alles kann und welche positiven Eigenschaften es hat. Meine Tochter ist in der 10. Klasse und macht ihre Hausaufgaben, wenn überhaupt, spät abends. Nach der Schule spielt sie lieber mit dem Smartphone und trifft Freunde. Was raten Sie mir?Reinhold Spitzley, Leiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V. in Trier: Das ist ein "Klassiker", typisch für dieses Alter. Wichtig ist, dass Sie in die Auseinandersetzung mit Ihrer Tochter gehen und ihr klare Grenzen setzen - auch gegen den Unmut Ihres Kindes. Ein Beispiel: Wenn sie Hausaufgaben macht, kann sie W-Lan benutzen, wenn nicht, schalten Sie es ab.Eine Fachlehrerin der Schule führt Kinder, die schlechte Leistungen erzielen, permanent vor. Auf ein Gespräch darüber hat sie sich nicht eingelassen. Soll ich die Klassenlehrerin jetzt einschalten? Spitzley: Ja, schalten Sie die Klassenlehrerin ein und weisen Sie auf die Problematik hin, dass durch das Verhalten der Lehrerin Schüler stigmatisiert werden. Und sprechen Sie mit der Schulleitung. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiß, dass Sie zu Hause hinter ihm stehen. kat