Sommerzeit, Zeckenzeit

Der TV gibt Tipps zur Vorbeugung gegen Zeckenbisse, durch die unter anderem die Nervenkrankheiten Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis übertragen werden können.

Trier. Wenn die Tage wärmer werden, zieht es viele Menschen hinaus in die freie Natur. Bei einer Tour entlang des Eifel- oder Saar-Hunsrück-Steigs oder bei einem kurzen Waldspaziergang: Zecken (siehe Extra) lauern überall. Die kleinen Parasiten aus der Familie der Milben übertragen in einigen Regionen Krankheiten wie die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), die zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Bei Ausflügen in die Natur - ins hohe Gras oder Unterholz, den Lebensraum der Zecke - sind einige Grundregeln zu beachten.

Keine Angriffspunkte durch die richtige Kleidung bieten: Tragen Sie lange Hosen sowie Oberteile und ziehen Sie gegebenenfalls Socken über die Hosen. Auf heller Kleidung sind Zecken besser zu erkennen als auf dunkler.

Vorbeugen durch insektenabweisende Mittel: Tinkturen oder Salben können kurze Zeit Zecken abhalten, bieten jedoch keinen absoluten Schutz. Deshalb sollten die sensiblen Stellen nach einem Aufenthalt in der Natur immer abgetastet werden.

Zecken entfernen: Am besten geeignet für die Zecken-Entfernung ist eine Pinzette mit schmalen Enden, die man nahe der Hautoberfläche am Kopf des Tieres und nicht an seinem vollgesogenen Körper ansetzt. Dann hebelt man die Zecke vorsichtig heraus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Zecke komplett entfernt worden ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Zum Arzt gehen? BeiFieber, Müdigkeit oder Kopfschmerzen sowie bei einer ringförmigen Rötung um den Zeckenbiss sollten Zecken-Opfer den Arzt aufsuchen. Gegen FSME gibt es einen Impfstoff, Borreliose kann nur nach der Infektion behandelt werden.

FSME-gefährdete Gebiete: Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht jedes Jahr eine Karte mit den FSME-Risikogebieten. In Rheinland-Pfalz ist der Kreis Birkenfeld als FSME-Risikogebiet registriert. In den Kreisen Bad Kreuznach und Bad Dürkheim sowie im Saar-Pfalz-Kreis sind Einzelfälle aufgetreten. Die Haupt-Verbreitungsgebiete in Deutschland liegen in Baden-Württemberg und Bayern. Zudem sind der Odenwald in Süd-Hessen und Gebiete in Thüringen betroffen.

In Europa befinden sich weitere Risikogebiete in Österreich, den baltischen Ländern, in Russland, Polen, Tschechien, der Slowakei, in Ungarn, Südschweden, Finnland, Kroatien, Slowenien und Albanien.Extra Zecken sind Spinnentiere. Das erkennt man unter anderem an ihren acht Beinen. Als Parasit ernähren sie sich von dem Blut anderer Lebewesen. Manchmal hängen Zecken sogar 15 Tage an ihrem Wirt. Bei Menschen nisten sie sich bevorzugt an gut durchbluteten Stellen mit dünner Haut ein: unter den Achseln, in den Kniekehlen, im Genitalbereich oder im Nacken unter dem Haaransatz. Ihre Jagdposition nehmen Zecken auf Gräsern oder Büschen in bis zu 1,50 Meter Höhe ein - nicht auf größeren Bäumen. Opfer spüren ihre Stiche nicht, weil Zeckenspeichel ein Betäubungsmittel enthält. (cmk)

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