Sonnenbaden in Maßen

Wer in Urlaub fährt, will zumeist auch Sonne tanken. Doch das kann gefährlich werden. Die UV-Strahlen der Sonne verursachen Sonnenbrand und im schlimmsten Fall auch Hautkrebs. Als krebserregend gilt allerdings auch die künstliche Sonne aus dem Solarium.

Wasserliesch. (wie/dpa) Sonnenbaden macht nicht nur braun, es kann auch zu unangenehmen Sonnenbrand oder gar zu Hautkrebs führen. Davor warnt Johannes Steinbach, Sprecher des Bund Deutscher Heilpraktiker. "Mehr als 20 Minuten ungeschützte Einwirkung führen beim hierzulande meistverbreiteten Hauttyp 3 - dem Mischtyp - aufgrund des Ozonlochs bereits zum Sonnenbrand", sagt Steinbach, der als Heilpraktiker in Wasserliesch (Trier-Saarburg) tätig ist. Bei einem Sonnenbrand handele es sich um eine Verbrennung ersten Grades, bei der die oberen Hautschichten geschädigt und abgestoßen werden. Daher sollte man der Haut Zeit geben, sich an die Sonne zu gewöhnen.

"Aussagen wie "heute rot, morgen braun" sind nämlich nicht nur falsch, sondern auch gefährlich." Eine gesunde Bräune gebe es nicht, da es sich dabei generell um eine Schutzfunktion vor zu viel Strahlung handele. Zu viel Sonne könne aber auch zu Tumoren führen. "Vorsicht bei jeder nicht juckenden Neubildung auf der Haut, die nicht mehr von allein verschwindet", warnt Steinbach. Sonnenanbeter sollten folgende Tipps beachten:

Kein Sonnenbad zwischen elf und 15 Uhr.

Schutzlotion (mindestens Lichtschutzfaktor 20) 30 Minuten vorher auftragen.

Kleinkinder vor Sonnenstrahlen schützen.

Doch auch "künstliche Bräune" kann gefährlich werden. Von Solarien geht nach Experteneinschätzung eine ebenso große Krebsgefahr wie etwa von Zigaretten aus. Wer sich noch vor seinem 30. Lebensjahr regelmäßig der UV-Strahlung aussetzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko um 75 Prozent, warnte die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC). Die größte Gefahr bestehe somit für Kinder oder junge Erwachsene. Zudem hätten Untersuchungen auch einen Zusammenhang zwischen Bräunungsgeräten und Krebserkrankungen des Auges ergeben. Daher stufte die Agentur Solarien und andere UV-Bräunungsgeräte in die höchste Krebsrisiko-Kategorie ein, wie die Fachzeitschrift "The Lancet Oncology" berichtete.

Damit werden Solarien als "krebserregend" bewertet. Bislang waren sie nur als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft worden.

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