Speisereste wirken wie Magneten

Immer häufiger dringen ganze Wildschwein-Rotten bis an die Autobahnen vor und stellen eine ernst zu nehmende Gefahr für den Straßenverkehr dar. Zu dieser Erkenntnis kommt der Automobilclub von Deutschland (AVD) nach Rückfragen bei verschiedenen Autobahn-Polizeirevieren.

Frankfurt/Trier. (red) Vor allem in der Nähe von Raststätten tauchen die in der Dunkelheit kaum zu erkennenden Rotten auf. "Reste der Zwischenmahlzeit vom Fastfood-Schalter werden von verantwortungslosen Autofahrern aus dem Fahrzeug geworfen und locken die Allesfresser mit den feinen Nasen aus den nahen Wäldern an", kommentiert Sven Janssen, Sprecher des AVD, die sich häufenden Meldungen von Wildschweinen an und auf den Autobahnen. "Im Gegensatz zu einem Hasen oder einem Reh hat es der Autofahrer hier mit einem ganz anderen Kaliber zu tun", bestätigt Janssen die fatalen Auswirkungen eines automobilen Zusammenstoßes mit einem Vertreter der Schwarzkittel. Vor allem in der Nähe von Raststätten tauchen die in der Dunkelheit kaum zu erkennenden Rotten zunehmend auf. Die vorhandenen Schutzzäune sind nicht überall auf die starken Tiere ausgerichtet. Nahezu mühelos brechen die Tiere durch und kommen auf der Suche nach Nahrung in die gefährliche Nähe schnell fahrender Fahrzeuge. Die grundsätzlich eher scheuen Tiere lassen sich mittlerweile auch nicht mehr vom Lärm der Autobahnen beeindrucken. Angefahrene Schweine können gefährlich werden

"Die aus den Fahrzeugen geworfenen Speisereste wirken wie Magneten auf die Schwarzkittel", weiß auch Thomas Bernhard von der Autobahnpolizei Frankfurt. "Geraten die Tiere dann aus irgendeinem Grund in Panik, ist Gefahr im Verzug." Der AVD warnt Autofahrer davor, sich einem angefahrenen Wildschwein zu nähern. Die widerstandsfähigen Tiere entwickeln gerade in derartigen Situationen ungeahnte Kräfte und greifen auch erwachsene Menschen furchtlos an.

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