Spontan in die Sonne: Bei Last-Minute auf Nebenkosten achten

Berlin/Potsdam (dpa/tmn) · Leere Strandkörbe an der Ostsee, volle Flieger in den Süden: Die Deutschen fliehen vor dem Regenwetter in der Heimat. Wer dabei auf Last-Minute-Angebote setzt, sollte nicht zu schnell zuschlagen - nicht immer sind die Angebote ein Schnäppchen.

Viele Deutsche flüchten vor dem verregneten Sommer aus Deutschland: „Viele fahren spontan in die Sonne“, hieß es am Freitag (20. Juli) beim Deutschen Reiseverband. Nord- und Ostsee hätten das Nachsehen. Begehrt seien Ziele wie Mallorca, das spanische Festland und die Türkei.

Gerade Last-Minute-Angebote klingen oft wie das ersehnte Heilmittel gegen die Sommerdepression. Sie versprechen tollen Strand, einen unschlagbaren Preis, und einen Abflug schon in zwei Wochen. Doch ein solcher Urlaub muss noch lange kein Schnäppchen sein. „Es kommt auf die Nebenkosten vor Ort an“, sagt Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam.

Das Problem: Der Paketpreis einer Last-Minute-Reise kann zwar günstig sein, durch die übrigen Ausgaben etwa für Essen, Trinken oder einen Mietwagen verteuert sich der Urlaub aber deutlich. „Das fängt schon beim Fluggepäck an, zum Beispiel für eine Taucherausrüstung.“ Fischer-Volk rät dazu, immer auch das Preisniveau im jeweiligen Urlaubsland in die Gesamtkalkulation einzubeziehen. „All-Inclusive ist nicht schlecht, wenn zum Beispiel schon Ausflüge im Preis enthalten sind.“ Dann sind die Gesamtkosten gut kalkulierbar.

Ansonsten gilt der Tipp: „Nicht schnell zuschlagen, nur weil das Angebot als günstig beworben wird.“ Entscheidend sei immer, ob alle Steuern und Gebühren schon im Angebot eingerechnet sind oder ob sich die Reise dadurch empfindlich verteuert. „Urlauber sollten immer mehrere Angebote vergleichen, über Suchmaschinen und im Reisebüro“, rät die Verbraucherschützerin.

Ein weiterer beliebter Fehler bei Last-Minute-Reisen: Der Urlaub wird kurzerhand gebucht, aber das Ausweisdokument ist überhaupt nicht mehr gültig. „Das kommt häufiger vor“, hat Fischer-Volk beobachtet. Gleiches gilt für Impfungen, wobei an den klassischen Zielen für Spontanurlauber seltener ein ausgefallener Schutz nötig ist. „Ganz wichtig ist aber eine Auslandsreisekrankenversicherung.“

Reisende sollten sich außerdem auf der Seite des Auswärtigen Amts über das Zielreiseland informieren, vor allem über die Zollbedingungen. „Wenn der Urlauber verbotene Souvenirs mitnimmt, kann die Reise schnell teuer werden“, warnt Fischer-Volk.

Oft ändern sich bei Last-Minute-Reisen kurzfristig die Abflugzeiten. „Das ist an der Tagesordnung.“ Urlauber sollten sich deshalb kurz vor Reisebeginn noch einmal vergewissern, dass die zuletzt angegebenen Zeiten noch gültig sind. Oft gibt es die Reiseunterlagen dann erst am Flughafen. Grund zur Sorge ist das aber meist nicht: „Da gibt es eher keine Probleme.“

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