Blackout Nicht im Dunkeln stehen - Tipps: So sorgen Sie rechtzeitig für Stromausfälle vor

Trier · Stromausfälle kommen immer mal wieder kurzfristig vor – und sind meist schnell behoben. Doch was ist, wenn der „Saft“ mal länger ausbleibt? Vorsorge dafür kann jeder rechtzeitig treffen.

Stromausfall: So sorgen Sie rechtzeitig für den Ernstfall vor
Foto: ZDF/Christian Ohde/action press/Christian Ohde

Blackout – das war für viele bisher eher eine spannende Fernsehserie nach dem gleichnamigen Thriller von Marc Elsberg. Der Bestseller-Autor hat darin schon vor Jahren, eingebettet in ein fiktives Szenario, Fakten über die Stromnetze und ihre Verwundbarkeit etwa gegen Hackerangriffe zusammengetragen – und damit auch viel Aufmerksamkeit in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf sich gezogen. Vielen dämmert seitdem offenbar, dass Fiktion und Wirklichkeit gar nicht so weit auseinander liegen.

Hacker, Schnee und Hochwasser - Ursachen für Stromausfälle gibt es genug

Dabei bedurfte es bisher nicht einmal sorgfältig vorbereiter Attacken aus dem Netz, um nachdenklich zu werden. Durch starke Schneefälle gab es 2006 im Münsterland großflächige Stromausfälle. Bis zu sechs Tage dauerte es, bis alle Haushalte wieder mit Strom versorgt waren. Die Schwachstelle der Infrastruktur offenbarte sich auch bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021, bei der durch das Hochwasser in vielen Orten der Strom und damit oft auch gleich lebenswichtige Kommunikationswege ausfielen.

Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und mit dem Konflikt einhergehende Warnungen vor möglichen Hackerattacken auf westliche Infrastruktur lesen viele die Warnungen der Experten, die schon seit Jahren vor möglichen großflächigen Stromausfällen warnen, mit größerer Aufmerksamkeit. Und auch die Sabotage des Bahnnetzes vor wenigen Tagen zeigt, dass die Infrastruktureinrichtungen ein vorrangiges Ziel darstellen – für welchen Angreifer auch immer.

Wie jeder sich rechtzeitig auf Stromausfälle einstellen kann

Die Experten warnen, Behörden und Wirtschaft bereiten sich auf den Fall der Fälle vor - doch was kann man selbst tun für den Tag X, falls es mal wirklich zappenduster wird?

Vorweg: Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen, „hamsternd“ Regale leer zu räumen und bei überstürzter und planloser Vorsorge vielleicht auch noch Menschen auf den Leim zu gehen, die die Angst der Menschen schamlos ausnutzen und eine gute Gelegenheit wittern, um schnelle Kasse zu machen. Vielmehr ist besonnenes, planendes Handeln gefragt – allerdings auch rechtzeitiges. Ist der „Saft“ erst einmal längere Zeit weg, ist guter Rat teuer. Am Besten steuert man zur Vorbereitung einige Internetadressen von unabhängigen Ratgebern an (siehe Info am Ende), liest sich in die Thematik ein und arbeitet Checklisten ab. Wichtig beim Einkauf: Immer die Preise vergleichen.

Wenn der Strom mal länger weg ist, betrifft es das gesamte private und öffentliche Leben. Das geht vom Herd über Computer bis zur Heizung und zu Wasserpumpen und vom Kassensystem bis zur Zapfsäule an der Tankstelle.

Vorsorgen kann jeder mit überschaubarem Aufwand:

Haltbare Lebensmittel für alle Fälle

Stromausfälle sind im Normalfall meist innerhalb weniger Stunden behoben – doch daraus können je nach Lage auch durchaus ein paar Tage werden. Da die Ausfälle dann auch etwa die Kassen und Kühltruhen im Supermarkt betreffen könnten, stehen Lebensmittelvorräte auf den Listen der Ratgeber ganz oben. Etwa 10 bis 14 Tage sollten durch länger haltbare Lebensmittel überbrückt werden können. Wir haben zusammengefasst, was im einzelnen empfohlen wird.

Kochen: Damit die Notration gelingt

Doch was nütz die Konserve nebst Dosenöffner, wenn sie zubereitet werden muss? Für das Kochen im Notfall werden etwa gasbetriebene Campingkocher empfohlen. Passende Gaskartuschen gibt es in den Campingabteilungen oder im Baumarkt. Wer im Freien auf einen Garten- oder Tischgrill zurückgreifen kann, ist damit auch gut bedient. Aber Achtung! Keinesfalls dürfen diese in Innenräumen verwendet werden, da dort Erstickungsgefahr besteht!

Es werde Licht: Erhellendes für das Notgepäck

Taschenlampen mit frischen (Ersatz-)Batterien und Kerzen oder Teelichter sowie Streichhölzer und Feuerzeuge gehören zur Standardausrüstung im Notfallarsenal. Solar- und batteriebetriebene LED-Leuchten sind besonders geeignet und sicher, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Kein Strom, keine Heizung - Wie man sich trotzdem warm hält

Wer nicht frieren will, weil die Heizung eben auch ohne Strom nicht läuft, sollte rechtzeitig an warme Kleidung (Thermokleidung) und etwa auch an einen Schlafsack und ggfs. Isomatte denken. Ist ein vom Strom unabhängiger Ofen oder Kamin vorhanden, sollte rechtzeitig an einen Vorrat an Holz und Briketts gedacht werden.

Das gute, alte Kofferradio - Information und Kommunikation bei Stromausfall

Da bei längeren Stromausfällen auch die Mobilfunknetze wahrscheinlich nur für eine gewisse Zeit den Betrieb mit Notstrom aufrecht erhalten können, ist das (tragbare) Radio mehr denn je ein wichtiger Informationslieferant. Ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio sowie das Autoradio können hier wichtige Dienste leisten. Zum Aufladen von Akkus gibt es im Handel solarbetriebene Ladegeräte. Sofern sich der Akku am Handy austauschen lässt, ist ein geladener Zweitakku von Vorteil.

Vorsorge-Standard: Geld, Dokumente, Medikamente

Eine Bargeldreserve (Scheine und Münzen) für den Notfall sollte vorhanden sein, da möglicherweise nicht mit Karte gezahlt werden kann oder Geldautomaten nicht funktionieren. Wichtige Dokumente wie etwa Ausweisdokumente gehören ohnehin zur Standardvorsorge. Wer dauerhaft auf wichtige Medikamente angewiesen ist, sollte bei der Bestückung der Hausapotheke bedenken, dass man bei Engpässen möglicherweise ein paar Tage überbrücken müsste. Bei akuter Versorgung von Verletzungen kann auch das Erste-Hilfe-Paket im Auto zum Einsatz kommen.

Anlaufstellen und Informationsangebote

Hier bekommen Sie Tipps und Informationen, an was Sie denken sollten:

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