Ticketversicherungen zahlen sich oft nicht aus

Düsseldorf (dpa/tmn) · Viele Online-Ticketverkäufer bieten beim Buchen von Eintrittskarten Versicherungen an: Für den Krankheitsfall des Käufers, falls ein Konzert ausfällt oder die Karten nicht ankommen. Kunden sollten diese Angebote vor Abschluss genau prüfen.

Rücktrittsversicherungen bei Ticketkäufen sollen den Eintrittspreis erstatten, wenn der Verbraucher etwa wegen Krankheit nicht zu dem gebuchten Konzert gehen kann. Doch solche Ticketpolicen zahlen sich für Kunden oft nicht aus, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Schutz sei nicht nur teuer, sondern in vielen Fällen auch überflüssig.

Die Preise der Policen sind einer Stichprobe der Verbraucherzentrale zufolge äußerst unterschiedlich. So müssen Kunden bei einem Anbieter 14 Euro zahlen, wenn die Eintrittskarte mehr als 250 Euro kostet. Für Karten bis 50 Euro werden 1,20 Euro für die Police fällig. Andere Versicherer bieten Schutz für 4 Euro (Karten unter 40 Euro) bis 7 Euro (Tickets bis 200 Euro).

Notwendig sind sie Versicherungen aus Sicht der Verbraucherschützer nicht. Denn sie böten keinen Schutz gegen existenzielle Risiken. Obendrein müssten Kunden einen kritischen Blick auf die Bedingungen werfen. So müsse etwa bei Krankheit und Verletzung immer ein ärztliches Attest vorgelegt werden.

In einem Fall wurden gleich drei verschiedene Policen rund um den Kartenkauf angeboten. Zum Rücktritt- gesellten sich hier noch Versand- und Ausfallschutz. Dabei gilt: Das Versandrisiko trägt immer der Verkäufer - auch ohne Police. Beim Ausfall des Konzerts gibt es das Geld fürs Ticket vom Veranstalter zurück.

Besonders ärgerlich: Einige Vorverkaufs-Portale haben die Policen bereits mit einem Häkchen voreingestellt. Kunden müssen sie aktiv aus ihrem Warenkorb entfernen. Wer da nicht genau hinschaut, muss zahlen. Wichtig zu wissen: Wie für jede andere Versicherung gilt auch für die Ticketversicherung ein 14-tägiges Recht auf Widerruf des Vertrages.

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