Gartentipps Kübel- und Topfpflanzen sind pflegebedürftiger

Die Saison auf Balkon und Terrasse ist in vollem Gange. Denn hier wird das mobile Grün aufgefahren. Mobil heißt das Ganze, weil die Pflanzen in verrückbaren Gefäßen stehen. Das bedeutet oft, vermehrter Stress für die Pflanzen.

 Kathrin  Hofmeister.

Kathrin Hofmeister.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Topfkulturen reagieren gegenüber starken Temperaturschwankungen viel empfindlicher als ausgepflanzte und eingewachsene Pflanzen. An einem warmen Sonnentag bin ich immer wieder überrascht, in welch kurzer Zeit die Kübel austrocknen. Die Sonne strahlt von allen Seiten auf die Kübelwand und heizt den Wurzelraum in der begrenzten viel schneller auf als bei eingepflanzten Gewächsen. Im Freiland trocknet erst einmal nur die obere Bodenschicht ab. Eine Möglichkeit, den Topfballen zu schützen, bietet Doppelwandigkeit. Man setzt die Pflanze in einen Plastiktopf und stellt diesen in einen größeren Pflanzkübel aus glasiertem Ton. Plastik-töpfe haben den Vorteil, dass sie sehr viel leichter sind als Tonkübel und damit handlicher. Andererseits heizt sich Plastik besonders schnell auf. Im Blumenkasten macht es schon einen Unterschied, ob Sommerflor über das Gefäß rankt und beschattet. Auch das ist eine Strategie für die Topfparade: Gruppiert man Gefäße so, dass kleinere Töpfe die größeren verdecken, sieht der gestaffelte Aufbau nicht nur optisch gut aus, sondern spendet auch noch Schatten.

In der begrenzten Umgebung eines Topfes müssen Pflanzen regelmäßig mit allen nötigen Wachstumsstoffen versorgt werden. Sind Nährstoffe und Wasser aufgebraucht, hat die Pflanze keine Möglichkeit, sich mit ihren Wurzeln selber auf den Weg zu machen, um Nachschub zu suchen. Je kleiner der Topf, umso schneller stoßen Pflanzen an ihre Grenzen. Der klassische Rat „den Topf nicht zu klein zu wählen“, leuchtet ein. Im Normalfall ist damit gemeint, dass ein Pflanzgefäß mindestens doppelt so breit sein sollte wie der Topfballen misst. Meist sind größere Durchmesser besser. Hält man beispielsweise Rosen im Topf, muss das Gefäß auch in der Tiefe etwas vorzuweisen haben. Rosen sind Tiefwurzler. Grundsätzlich gilt: Je größer das Erdvolumen, desto langsamer trocknet die Erde aus. Allerdings kann man die Dimension allein schon wegen des Gewichts der Pflanzkübel meist nicht ins Gigantische steigern. Außerdem muss die Größe des Gefäßes in einem ausgewogenen Verhältnis zur Pflanze stehen. Alles andere wirkt abgefahren.

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