Garten Zeit für den Weihnachtsbaum?

Muss man anstelle des Weihnachtsbaums jetzt vom Adventsbaum sprechen? Immer mehr Freunde einer ausgedehnten Weihnachtsstimmung folgen dem Beispiel der niederländischen Nachbarn. Dort gibt der Sinterklaas den Startschuss für das Aufstellen des Weihnachtsbaums.

 Kathrin  Hofmeister.   Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Zwei Tage später, an Maria Empfängnis nimmt man den Weihnachtsbaum angeblich in Italien in Empfang. Mamma mia! Wie soll der Baum nach mehr als zwei Wochen in der warmen Heizungsluft an Weihnachten aussehen? Die hiesige Tradition, den Christbaum an Heiligabend aufzustellen, hat ja ihren Sinn. Mit dem Zeitpunkt des Aufstellens entscheidet sich, wie lange der Baum frisch bleibt. Man denke nur an eine Fichte. Die schmeißt doch bei einer „hyggeligen“ Vorlaufzeit von mehreren Adventssonntagen all ihre Nadeln ab bis die Geschenke unterm Baum liegen. „Hygge“ ist übrigens auch eine dieser Neueinführungen. In dem Fall aus dem hohen Norden. Ursprünglich stammt es vom norwegischen „hugga“ ab, womit bereits im 16. Jahrhundert „jemanden trösten“ bezeichnet wurde. Tröstlich, dass wir für das „dänische Lebensgefühl, das einfach glück­lich macht“, auch ein Wort kennen – nämlich Gemütlichkeit. Eine an Weihnachten entnadelte Fichte im Wohnzimmer gehört definitiv nicht dazu. Aber wer stellt sich heutzutage überhaupt noch den Brotbaum der Forstwirtschaft ins Wohnzimmer? Längst hat die Nordmann-Tanne allen Fichten, Kiefern und Blautannen der Welt den Rang abgelaufen. Und die ist robust und haltbar. Wem vor Heiligabend trotzdem kein Baum ins Haus kommt, kann sich vielleicht mit dem Trend des Zweitbaums anfreunden. Der steht schön geschmückt draußen auf Terrasse oder Balkon und erfreut die Herzen. Zur Freude der gefiederten Freunde trägt ein Futterbaum für Vögel bei. Einen guten Tipp gab mir ein TV-Leser. Neben dem Futterhaus stellt er über Winter immer einen Tannenbaum auf. Dort können die Vögel an- und abfliegen. Man selber kann das muntere Treiben genüsslich von drinnen beobachten. Das hat etwas sehr Beschauliches.

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