Garten Schneckenfraß rechtzeitig vorbeugen

Da war es wieder: Dieses betretene Schweigen des Gesprächspartners. Ein Mann, aus dem es eben noch wie aus einem Wasserfall sprudelte, als er von seiner tapferen Schneckenjagd im Morgengrauen erzählte, druckste herum.

 Kathrin   Hofmeister   Foto: privat

Kathrin Hofmeister Foto: privat

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Immer, wenn das Gespräch über Schneckenabwehr auf die Frage hinausläuft „und was machen Sie dann mit den abgesammelten Schnecken“, weichen mir die Kameradinnen und Kameraden im Kampf gegen die Missetäter an unseren Kulturpflanzen aus. Seit Jahren suche ich nach einer humanen Strategie.

Und man komme mir nicht mit Trinkbrüdersprüchen über Bierfallen. Das Hausmittel, bei dem Schnecken mit dem Gerstensaft geködert werden, ist das ineffektivste. In der Sonne verdunstet das tödliche Getränk. Bei Regen wird es zu stark verdünnt. Anstatt die Zahl der potentiellen Fraßschädlinge aus dem eigenen Garten zu reduzieren, lockt es auch noch die Schnecken aus der Nachbarschaft an.

In umgekehrter Richtung funktioniert der Plan der Vergrämer. Sie schlagen die Weichtiere mit einer Schneckenpaste in die Flucht. In der Anstrichvariante mag die transparente Antihaftbeschichtung rund um ein Hochbeet funktionieren, muss aber immer wieder erneuert werden. Da erscheint mir ein Schneckenzaun sicherer.

Die Trutzburg-Methode des Schneckenzauns gilt erwiesenermaßen als erfolgreichste Methode, Schnecken fern zu halten. Sie bietet sich vor allem als Rahmen um Gemüsebeete an. Einzelne Gefäße, wie der Topf mit Funkien lassen sich mit selbstklebendem Kupferband gegen Schnecken wappnen. Das Problem ist damit aber lediglich verlagert. Wo werden die Schnecken ihren Hunger stattdessen stillen? Besser wäre ein natürlicher Kreislauf „Fressen und gefressen werden“.

Leider scheinen die tierischen Schneckenjäger wie Igel zur Tatzeit gerade immer nicht im Dienst zu sein. Am Ende streue ich doch wieder Schneckenkorn um Pflanzen, deren frischer Austrieb gefährdet ist. Mit meiner Gartenschere will ich Rosen schneiden oder Verblühtes runterstutzen und keine Schnecken zer… Ach, reden wir nicht davon.

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