Garten Sommerblumen aussäen

Noch nie habe ich einen Handwerker erlebt, der sich die Bauanleitung eines, sagen wir Billy-Regals durchgelesen hat. Er schaut sich die Teile an und legt drauflos. Genauso geht es Menschen mit grünem Daumen bei der Aussaat von Sommerblumen.

 Kathrin 
 Hofmeister.

Kathrin Hofmeister.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Am liebsten an Ort und Stelle, wie das für unempfindliche Einjährige wie Jungfer im Grünen, Ringelblume oder Goldmohn jetzt schon problemlos möglich ist. Eine Schritt für Schritt Anleitung? Überflüssig. Aber Anfängern geht es vermutlich wie mir mit dem Bausatz. Ohne Beschreibung bin ich planlos. Versuchen wir es also mit einer Gebrauchsanweisung. Die einfachste Variante ist wirklich die breitwürfige Direktsaat im Freiland. Spätestens ab Mai können auch die wärmebedürftigsten Sommerblumen wie Tagetes direkt im Freiland ausgesät werden. Vielversprechender ist bei den meisten Sommerblumen allerdings die Vorkultur im Haus. Unter Glas stehen sie geschützter, was die Auflaufquote erhöht, und blühen deutlich früher.

Und so geht’s: Für die Anzucht auf der Fensterbank oder im warmen Gewächshaus ist eine Anzuchtschale ideal (im Handel als Minigewächshaus). Zur Not tut es auch ein Topf. Das Gefäß bis etwas unter den Rand mit feuchter Anzuchterde auffüllen und leicht andrücken. Wer öfter aussät, hat sich dafür längst ein Stampfbrettchen gebaut.

Samen aussäen: Meist klappt das ganz einfach, wenn man die vielgestaltige Saat von Ziertabak-Körnchen über längliche Formen der Schmuckkörbchen bis zu den Halbmonden der Ringelblume mit etwas Gefühl direkt aus der Samentüte auf die Erde streut.

Andrücken und Gießen: Anschließend mit Quarzsand leicht abdecken, nicht zu dick. Die meisten Sommerblumen sind Lichtkeimer. Als Faustregel gilt eine Abdeckung so dick wie das Samenkorn. Nochmals leicht andrücken und mit einem Pflanzsprüher befeuchten. Sobald die gekeimten Pflänzchen mit zwei Fingern greifbar sind, wird „pikiert“. Die Anleitung für das „Vereinzeln“ gibt es, wenn es soweit ist. Vielleicht hat der ein oder andere Einsteiger bis dahin aber auch längst den grünen Daumen entwickelt. Ich glaube bei den Handwerkern ist das auch mehr so ein intuitives Wissen, wie’s funktionieren könnte.

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