Gartenkolumne Ein Gartenbesuch gibt Anregung

Ein Gartentor öffnet sich: Die Besitzer erzählen, sie seien der Typ Genießer. Die Gartendesignerin habe ihnen deshalb zu großer Vielfalt geraten. Vor allem in der Staudenverwendung sorge Farben- und Formenreichtum für schwelgerische Momente.

 Kathrin 
 Hofmeister.

Kathrin Hofmeister.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Stauden sind diese mehrjährigen Pflanzen, die im Unterschied zu Sommerflor und anderen Ein- und Zweijährigen wie Bartnelke, Malve oder Jungfer im Grünen, die man gerne im Bauerngarten untermischt, immer wiederkehren. Der Trick sei, von jeder Art nicht nur ein Exemplar zu setzen, sondern gleich mehrere. Am besten gleich ein ganzes Dutzend. Dann wird’s auch pflegeleichter.

Der Garten ist groß! Szenenwechsel: Ein kleiner Garten empfängt seine Besucher. Begrenzte Gestaltungsräume gelten als schwierig. In solch einem Kleinod habe ich die Gartendesignerin gefragt, wie sie das Problem löse. Sie meinte, gerade in kleinen Gärten müsse man großzügig gestalten. Leute mit kleinen Gärten würden oft denken, sie müssten ein winziges Gartenbeet anlegen, eine klitzekleine Rasenfläche und anstelle einer Wasserstelle nur eine Pfütze. Dabei könne man auch in kleinen Gärten großzügig planen. Dabei gleitet ihr Blick an einem schmalen Baumstamm entlang gen Himmel. Verstehe! Hier wurde der Blick durch Horizontales geweitet. Säulenformen eignen sich in kleinen Gärten besonders gut dazu. Je kleiner die Pflanzen sind, umso größer wählt sie die Stückzahl. Und um beim Beispiel Wasser zu bleiben, empfiehlt sie einen Quellstein oder ein formales Becken in dem sich die Wolken spiegeln. Das schafft optisch ebenfalls mehr Raum.

Das sind nur zwei Beispiele wie abstrakte Gestaltungregeln konkrete Formen annehmen. Ein Gartenbesuch, finde ich, ist die beste Möglichkeit, Inspiration zu finden. Am diesem Sonntag bietet „Das offene Gartentor“, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Gelegenheit dazu. Allerdings ist unter Corona-Bedingungen die Anmeldefrist (spätestens zwei Tage vor dem Besuch) bereits abgelaufen. Einige Gärten in der Region öffnen auch zu anderen Zeiten ihre Tore.

Öffnungszeiten und Adressen findet man unter www.dggl.org/landesverbaende/saar-mosel/das-offene-gartentor.html 

 Der Persische Flieder (Syringa persica) hat neben wunderschönen, duftenden Blüten auch fein gefiedertes Laub.

Der Persische Flieder (Syringa persica) hat neben wunderschönen, duftenden Blüten auch fein gefiedertes Laub.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke
 Buchtipp: So spannend können Schwertlilien sein.

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Foto: TV/Privat

Weitere Kolumnen finden Sie im Internet unter www.volksfreund.de/garten

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