Trier feiert seine berühmteste Rose

Blühen die Rosen, ist das ein Fest. 110 Jahre wird die Strauchrose "Trier" des international bekannten Rosenzüchters Peter Lambert in diesem Jahr. Ein Grund zu feiern, erklären die Rosenfreunde Trier. Denn mit "Trier" beginnt der Aufstieg einer neuen Rosenklasse, die immer mehr Bewunderer findet.

 Vor der Rose „Trier“ haben sich die Rosenfreunde Anton Mock, Maria Hebben, Amelie Vogel von Daniels und Hannelore Mock (von links) im Stammrosengarten von Nells Park eingefunden. Foto: Kathrin Hofmeister

Vor der Rose „Trier“ haben sich die Rosenfreunde Anton Mock, Maria Hebben, Amelie Vogel von Daniels und Hannelore Mock (von links) im Stammrosengarten von Nells Park eingefunden. Foto: Kathrin Hofmeister

Die Rose "Trier" hat ihrem weltberühmt gewordenen Züchter einen Herzenswunsch erfüllt: "Möge sie den Namen der Rosen- und Gartenstadt Trier zur Freude der Rosenfreunde in alle vier Himmelsrichtungen verbreiten", schreibt Peter Lambert Anfang des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr feiert sie ihr 110-jähriges Jubiläum und steht im Mittelpunkt des diesjährigen Rosenfests der Rosenfreunde in Nells Park am Sonntag, 15. Juni.
Tatsächlich hat sie "einen Siegeszug um die ganze Welt angetreten", sagt Leonie Schuh. Die Vorsitzende der Trierer Rosenfreunde kann erklären, warum: "Mit dieser ersten öfter blühenden Strauchrose führte Peter Lambert, einer der Väter der deutschen Rosenzüchtung, eine neue Rosenklasse ein." Er nannte sie "Lambertiana". Heute sind die Nachfahren unter "Moschata-Hybriden" im Handel.
Unter Anhängern einer natürlich anmutenden Gartengestaltung stehen sie hoch im Kurs. Die hervorragenden Eigenschaften der charmanten Rosenklasse lassen sich an "Trier" exemplarisch zeigen. "Sie blüht überreich bis zum Frost", sagt Amelie Vogel von Daniels. "Sie ist winterhart, bleibt auch bei Regen schön und lässt sich mit ihrem leicht überhängenden Wuchs sogar wie eine kleine Kletterrose ziehen", ergänzt Maria Hebben.
Die Rosenfreundinnen stehen im Stammbaumgarten von Nells Park. Hier kann man nachverfolgen, welche Rosen aus "Trier" hervorgegangen sind. Gerade legen die Rosenfreunde die entsprechenden Pfeile im Rasen dazu frei. An der einmalblühenden Strauchrosen-Mutter von Trier "Aglaja" entfernen sie die hochgeschossenen Neutriebe. "Die schneidet man unter der Blüte ab", geben sie als Tipp weiter an alle Besitzer historischer Rosen, die nur einmal in der Saison blühen. So kommt das Blütenbild besser zur Geltung, und der eingekürzte Trieb blüht im nächsten Jahr üppig.
Rosenblüte drei Wochen früher


In diesem Jahr hat die Rosenblüte fast drei Wochen früher als üblich eingesetzt. Am Rosenfest wird es trotzdem genügend zu sehen geben.
Wer beim Rundgang neue Ideen für die Rosengestaltung im eigenen Garten gesammelt hat, findet ein großes Angebot an Containerrosen im Handel. Früher musste man bis zur klassischen Rosenpflanzzeit im Spätherbst warten. Mit den blühenden Exemplaren im Topf kann man schon in der Saison nach Sicht auswählen. Farbkombinationen in einer Gestaltung werden anschaulicher. Aber wie steht es mit dem Auspflanzen? Topft man eine Containerrose so schnell wie möglich aus oder wartet man lieber bis Ende der Saison?
Haben die Rosen einen gut durchwurzelten Ballen gebildet, spricht nichts gegen eine sofortige Pflanzung. In der Folgezeit muss die Rose allerdings optimal versorgt werden. Der Boden darf nicht austrocknen. Plant man in Sommerurlaub zu fahren, hilft vielleicht der Nachbar aus. Im Container lässt sich solch eine Rose leicht in Obhut geben. Auf Reisen sollte man eine getopfte Rose allenfalls als Geschenk mitnehmen, frei nach Lamberts Motto "von Trier in alle Welt".
Extra

Rosenfest in Nells Park: Das Rosenfest ist am Sonntag, 15. Juni, von 11 bis 18 Uhr. Der Rosen-Freundeskreis Trier bietet die Möglichkeit, sich die Lieblingsrose veredeln zu lassen. Dazu einfach Edelreis der gewünschten Rose mitbringen. Infos unter www.rosenfreunde-trier.de oder unter der Telefonnummer 06501/13952. Rosenblütenfest im Roscheider Hof: Das Freilichtmuseum in Konz veranstaltet ebenfalls Sonntag, 15. Juni, sein Rosenblütenfest von 11 bis 18 Uhr. Vom Rosengarten im Biedermeierstil bis zu den Bauerngärten und Verkaufsständen dreht sich alles um die Rose. Infos unter www.roscheiderhof.de oder unter 06501-92710. kf

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