Kolumne Hauptsache gesund! Sollte ich mich während der Schwangerschaft oder Stillzeit gegen Corona impfen lassen? Die wichtigsten Fakten

Trier · Frauen können während der Schwangerschaft und Stillzeit eine Corona-Impfung erhalten. Dr. med. Andrea Fürmaier erklärt, dass das Risiko bei einer Erkrankung für Schwangere hoch ist.

Corona-Impfung in Schwangerschaft und Stillzeit: die wichtigsten Fakten
Foto: obs/LESZEK GLASNER

In dieser schwierigen Zeit beschäftigt sich jeder mit der Frage, ob er sich gegen Covid-19 impfen lassen soll oder nicht. Vielen fällt diese Entscheidung verständlicherweise noch schwerer, wenn sie diese nicht nur für sich selber, sondern auch noch für ein ungeborene Kind treffen sollen. Als Eltern will man nur das Beste für sein Kind - aber was ist das Beste?

Leider sind in den letzten Monaten auch viele Schwangere an Covid-19 erkrankt, so dass hierzu Daten gesammelt werden konnten.

Gut dokumentierte Studien aus Israel, den USA und England zeigen, dass die Krankheitsverläufe dramatischer und die Sterberaten bei Schwangeren erschreckend hoch sind. Auch in Deutschland liegen zunehmend Schwangere auf der Intensivstation. In Rheinland-Pfalz ist bereits eine nicht geimpfte, stillende Mutter an Covid-19 verstorben.

Das Risiko eines besonders schweren Krankheitsverlaufs besteht für alle Schwangeren, nicht nur für Frauen mit Vorerkrankungen. Erkrankte Schwangere müssen mit höherer Wahrscheinlichkeit intensivmedizinisch behandelt werden.

Corona-Impfung in Schwangerschaft und Stillzeit: die wichtigsten Fakten
Foto: Dr. med. Andrea Fürmaier

Stiko-Empfehlung für Corona-Impfung in der Schwangerschaft

Die Stiko (Ständige Impfkomission) empfiehlt allen noch nicht geimpften Schwangeren ab dem 2. Trimenon (ab der 12. Schwangerschaftswoche) eine Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffes.

War zum Zeitpunkt der Impfung noch nicht bekannt, dass eine Schwangerschaft besteht, ist dies kein Grund die Schwangerschaft abzubrechen.

Corona-Impfung auch in der Stillzeit möglich

Auch Stillende sollten sich dringend impfen lassen. Eine Stillpause ist nach der Impfung mit dem Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer nicht nötig.

Außerdem wird empfohlen, dass sich engere Kontaktpersonen impfen lassen, um nicht nur sich, sondern auch die Schwangere und das Baby vor der Infektion zu schützen.

Erfahrung zeigt: Corona-Impfung in der Schwangerschaft gut verträglich

Die Studienlage zeigt, dass die Impfung bei Schwangeren ähnlich gut vertragen wird wie bei nicht schwangeren Personen. Dies kann ich aus meinem Praxisalltag bestätigen. Fast alle Patientinnen berichteten nach der Impfung über leichte Schmerzen an der Einstichstelle, selten über Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Nun zurück zu unserer Ausgangsfrage: Was ist das Beste für mich und mein Kind? Das Beste ist, sich, sein Ungeborenes und seine Mitmenschen vor der Infektion mit Covid-19 zu schützen. Da die Datenlage gezeigt hat, dass die Impfung ungefährlich für Mutter und Kind ist, ist diese Frage nun einfach zu beantworten:

Machen sie noch heute einen Impftermin und nehmen sie ungeimpfte Familienangehörige gleich mit.

Dr. med. Andrea Fürmaier. Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Trier

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