TV-Telefonaktion „Hotel Mama“: Und nun?
Trier · Nachgefragt: Expertinnen beantworten Leserfragen am TV-Telefon.
() Unsere Tochter ist nach dem Studium, vor drei Jahren, wieder bei uns eingezogen. Es klappt gut, aber ich denke, es ist Zeit, dass sie geht, damit sie selbstständig wird.
Soi Papanastasiou, psychologische Psychotherapeutin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Diakonie in Trier: Setzen Sie Ihrer Tochter ein großzügiges Ultimatum. Schlagen Sie ihr vor, dass sie innerhalb der kommenden sechs Monate eine Wohnung sucht und Sie sie dabei unterstützen. Wichtig ist, dass Sie sich als Eltern einig sind. Es ist auch die Verantwortung der Eltern, die Kinder dabei zu unterstützen, in die Selbstständigkeit zu gehen und keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen.
Ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass unser Sohn, 28, noch bei uns zu Hause lebt. Wir profitieren alle davon. Warum sollten wir etwas ändern?
Andrea Bauer-Fisseni, Diplom-Heilpädagogin und Leiterin der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Saarburg: Die Frage ist, ob jemand in Ihrer Familie einen Wunsch hat, die Situation zu verändern. Wenn ja, sollten Sie alle offen miteinander sprechen und die Wünsche und Erwartungen benennen, die die einzelnen Familienmitglieder haben. Schlimm ist es nicht, dass Ihr Sohn zu Hause wohnt. Dies kann ja viele Gründe haben. Aber es soll ja nur eine Phase sein, dass der nächste Entwicklungsschritt gemacht wird.
Meine Frau lässt unseren Sohn, 26, nicht ziehen. Ich fände es gut und wichtig, wenn er ausziehen würde.
Soi Papanastasiou: Was sind die Ängste und Befürchtungen Ihrer Frau? Und warum möchten Sie, dass er auszieht? Sprechen Sie erst gemeinsam als Eltern offen über das Thema, dann mit ihrem Sohn. Was stellt er sich vor? So könnte für alle Familienmitglieder auch eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Falls Sie nicht weiterkommen, können Sie sich in der Lebensberatungsstelle Unterstützung holen.