Telefonaktion Was tun bei kranken Kindern?

Trier · Nachgefragt: Drei Mediziner gaben TV-Lesern Tipps am Telefon.

In der TV-Telefonaktion ging es um das Essverhalten von Kindern und darum, ob man Kinder vor Allergien schützen kann.

Kann man Kinder vor Allergien schützen?

Privatdozent Dr. Wolfgang Thomas, Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin und Ärztlicher Direktor im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen:

Es gibt Studien einer Münchener Forscherin, die gezeigt haben, dass beispielsweise Kinder, die in Familien mit Milchviehbetrieben aufgewachsen sind, viel seltener Asthma bekommen. Die Entwicklung von Allergien hängt unter anderem davon ab, mit welchen Bakterien man in der frühen Phase der Kindheit in Berührung kommt. Das Immunsystem muss lernen und in eine richtige Richtung geprägt werden.

Ich sorge mich um meine Enkelin (4). Sie ist so schüchtern gegenüber Fremden und isst nicht richtig. Sonst entwickelt sie sich sehr gut und fühlt sich in der Familie wohl.

Dr. med. Ulrich Henke, Arzt für Kinder- und Jugendmedizin in Trier:

Ihre Enkelin zeigt ein normalkindliches Verhalten. Wenn jemand Fremdes in die Familie kommt, dann würde jedes Kind erst einmal misstrauisch reagieren.

Zum Essverhalten: In unserer Gesellschaft ist das Problem, dass das Essen dem Kind sozusagen hinterherläuft und nicht  andersherum. Warten Sie, bis das Kind das Bedürfnis hat zu essen. Dabei sind geregelte Mahlzeiten gemeinsam mit der Familie oder in der Kindertagesstätte sehr wichtig.

Unser Baby hat seit fünf Wochen Schnupfen. Was kann helfen?

Dr. med. Henke: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Baby viel an der frischen Luft ist, und lagern Sie es etwas hoch, indem Sie unter die Matratze einen Aktenordner oder Sitzkeil legen.

Unser Kind (5) ist zu klein. Ich habe gehört, dass dies an einem Wachstumshormon liegen kann.

Dr. med. Andrea Czeke-Friedrich, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie in Trier:  Es gibt viele Ursachen von Kleinwuchs. Circa drei Prozent der Kinder sind zu klein, und von diesen Kindern hat nur jedes drei- bis viertausendste Kind einen Wachstumshormonmangel. Eine Wachstumsstörung sollte spätestens im Grundschulalter diagnostiziert werden.

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