Gartenkolumne Abgeblühtes abschneiden

Nach dem ersten Blütenschwung im Mai wird die Schere gezückt. Den Polsterphlox schneide ich mit einer normalen Schere zurück, wie man sie auch zum Aus- und Aufschneiden im Haushalt benutzt. Damit lassen sich die abgeblühten Kissen am handlichsten um zirka ein Drittel einkürzen.

 Kathrin   Hofmeister   Foto: privat

Kathrin Hofmeister Foto: privat

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Das hält die Polster kompakt und vital. Für den Flieder greife ich zur Rosenschere. Eine Gartenschere geht genauso. Hauptsache man setzt den Schnitt oberhalb eines gut entwickelten Blattpaares an und schneidet Verblühtes unmittelbar nach der Blütezeit heraus. Der regelmäßige Schnitt hilft dem Flieder kräftige Knospen fürs nächste Jahr anzusetzen. Bleibt Verblühtes stehen, fließt die Kraft in die Samenbildung. Bei alten Exemplaren kann ein Verjüngungsschnitt im Herbst sinnvoller sein. Dabei kürzt man alle Hauptäste auf 40 bis 60 Zentimeter ein. Und dafür nimmt man dann die Astschere.

Echte Handarbeit ist das Ausputzen der Rhododendronblüten. Man knipst sie mit den Fingern aus. Im Vorteil sind Gartenladies mit Fingernägeln so scharf wie ein Messer. Leichter machen es einem Bart-Iris. Die hübschen Blumen mit dem schwertförmigen Laub und den Blüten wie aus einem Tuschkasten, die sich aus drei Hängeblättern und drei zu einem Dom formierten Hochblättern zusammensetzen, sind fast aus den Gärten verschwunden. Doch so wie sich in Corona-Zeiten immer mehr Menschen des Selbstversorgergartens erinnern, ruft die Zunahme trockener Perioden die fast vergessene Bauerngartenstaude wieder auf den Plan. Bart-Iris passen wunderbar in Beete mit ebenso trockenheitsverträglichen, graulaubigen Stauden wie Katzenminze, Wollziest und Silberrauten, die sich alle durch ihre Pflegeleichtigkeit auszeichnen. Lediglich das Ausputzen der Bart-Iris ist eine gewisse Form von Arbeit. Man kann Abgeblühtes aber völlig schwerelos – äh, scherelos ausbrechen.

Buchtipp: Wer mehr über die komplette Pflanzengattung Iris erfahren will, findet in dem traumhaft von Gartenfotografin Christa Brand bebilderten und kenntnisreich von der erfolgreichen Gartenbuchautorin Heidi Howcroft geschriebenen Buch „Iris in bester Gesellschaft“ den perfekten Zugang zur stimmungsvollen Wiederentdeckung. Ulmer Verlag, 2019. Euro 30.

 Saftige Tomaten aus dem eigenen Garten, wie hier von Anita und Ewald Adams, sind ein wahrer Genuss.

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Foto: Katrin Hofmeister
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