Gartenkolumne Die Tomaten können raus

Adieu Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und kalte Sophie! Sind die Eisheiligen durch, können endlich die kälteempfindlichen Tomatenpflanzen ins Freiland. Oder sagen wir besser „nach draußen“.

 Kathrin   Hofmeister

Kathrin Hofmeister

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Echte Freilandtomaten, die schlechtem Wetter trotzen gibt es nur wenige. Kraut- und Braunfäule sind die größte Gefahr. Ein Dach über dem Kopf beugt den gefürchteten Pilzkrankheiten vor. Wer ein Gewächshaus hat, ist fein raus. Geeignet ist jede Form von Regenschutz.

Bei mir hat sich ein überdachter Durchgang zwischen Haus und Garage mit ausreichend Sonnenlicht als optimaler Platz herauskristallisiert. Der Galerie-Anbau bedeutet Topfkultur. Tomaten machen das problemlos mit – sind also auch geeignet für Balkon und Terrasse. Wegen des begrenzten Wurzelraums im Kübel brauchen sie einen Tick mehr Nährstoffnachschub als ausgepflanzte Exemplare. Im Pflanzgefäß bekommen meine Tomaten alle zwei Wochen organischen Flüssigdünger mit dem Gießwasser. Pflanzt man im Beet aus, reicht eine Startdüngung über viele Wochen. Ein bewährtes Rezept für einen Quadratmeter: Eine Handvoll Hornspäne mit zirka vier Liter Kompost vermischen und leicht einarbeiten. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht eine Handvoll zerkleinerte Beinwellblätter, wahlweise Brennnessel ins Pflanzloch zu geben. Das gilt im Topf wie im Beet. Kaffeesatz sei doch auch so ein natürlicher Pflanzendünger, meint ein Bekannter. Tatsächlich enthält Kaffeesatz Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Schwefel, sowie Spurenelemente. Bei Tomaten sehe ich aber rot und lasse ihn lieber über den Kompost laufen. Verteilt man Kaffeesatz direkt um Tomatenpflanzen, verletzt man beim Einarbeiten leicht die Wurzeln. Der Boden versauert. Die unkontrollierte Stickstoffgabe kann den Geschmack der Tomatenfrüchte negativ beeinflussen. Denn zu viel Stickstoff mindert deren Aroma.

 Saftige Tomaten aus dem eigenen Garten, wie hier von Anita und Ewald Adams, sind ein wahrer Genuss.

Saftige Tomaten aus dem eigenen Garten, wie hier von Anita und Ewald Adams, sind ein wahrer Genuss.

Foto: Katrin Hofmeister

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