Verbraucherzentrale entlarvt Versteckspiel der Stromversorger

Die jüngsten Preiserhöhungen der meisten Stromversorger werden mit zusätzlichen Kosten durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz begründet. Verbraucherschützer haben erhebliche Zweifel an diesem Argument.

Mainz. (red) Fast alle rheinland-pfälzischen Stromversorger haben im Januar ihre Preise erhöht oder tun dies zum 1. Februar. Sie begründen die Preisanhebung vor allem mit der gestiegenen Umlage für Strom aus erneuerbaren Energien, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf alle Haushalte verteilt wird.

Dieses Argument ist aber höchstens in der Hälfte der Fälle stichhaltig, darauf weist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hin. Zu diesem Schluss kommt sie nach einer detaillierten Überprüfung der Preiserhöhungen aller Stromversorger in Rheinland-Pfalz. Wäre die gestiegene EEG-Umlage alleiniger Grund für die Preiserhöhung, dürfte die Preissteigerung pro Kilowattstunde nicht mehr als 1,48 Cent netto oder 1,76 Cent brutto betragen. Tatsächlich hat die Hälfte der rheinland-pfälzischen Grundversorger zum Teil kräftig zugelangt: 21 Versorger erhöhten um mehr als zwei Cent, Spitzenreiter liegen sogar bei 2,5 bis 3,7 Cent (brutto).

"Diese enorme Preissteigerung allein mit der EEG-Umlage zu begründen ist schlichtweg falsch, da gleichzeitig der Börsenpreis für die Strombeschaffung in den letzten beiden Jahren deutlich gesunken ist", kritisiert Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale.

Wer so einseitig argumentiere, verdiene das Vertrauen der Verbraucher nicht.

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