Ernährungskolumne Alkoholtrinken hilft nicht gegen Corona

Das Coronavirus, das die Covid-19-Krankheit auslöst, hält die Welt in Atem. Viele Menschen sorgen sich. Sie möchten sich aktiv vor der Erkrankung schützen.

 Susanne  Umbach.   Foto: privat

Susanne Umbach. Foto: privat

Foto: Stefan F. Saemmer

Bislang sind jedoch weder Impfungen noch Medikamente in Sicht. Umso mehr kursieren haarsträubende „Tipps“ gegen das aktuelle Virus, vor allem im Internet und in den sozialen Medien. So soll angeblich eine „Schluckimpfung mit Schnaps“ helfen.

 Richtig ist, dass das aktuelle Coronavirus empfindlich auf hochprozentigen Alkohol in Desinfektionsmitteln reagiert. Fett­lösende Substanzen wie Alkohol oder waschaktive Stoffe in Seife greifen die Hülle des Virus an und inaktivieren es. Wohlgemerkt: Das funktioniert äußerlich, auf Oberflächen wie Händen oder Türklinken, angewandt. Jedoch schützt „Der Schluck aus der Pulle“ nicht vor der Krankheit Covid-19.

Warum das nur eine Schnapsidee ist, erläutern Experten wie folgt: Wenn wir Alkohol trinken, landet dieser in der Speiseröhre und im Magen-Darm-Trakt und nicht tief in der Lunge und in den Atemwegen, in denen sich das Coronavirus verbreitet. Zwar kann Alkohol im Rachen kurzfristig die Anzahl an Viren reduzieren, doch die Wirkung hält nicht lang an, neue Viren werden schnell gebildet. Regelmäßig einen „Kurzen“ zu nehmen ist so oder so keine gute Idee. Wer übermäßig Alkoholisches trinkt, ris­kiert nicht nur Schäden an Organen, sondern schwächt sein Immunsystem. Das kann niemand wirklich wollen. Die besten Mittel, um sich gegen eine Ansteckung mit Covid-19 zu schützen, bleiben immer noch eine gute Handhygiene und der Abstand zu anderen Menschen.

Susanne Umbach ist Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

www.volksfreund.de

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