Viele Wege führen ins Internet

Trier · Welche Alternative gibt es zu Kabel und der neuen LTE-Technologie, schneller ins Internet zu kommen? Der TV zeigt die gängigsten Lösungen auf.

Trier. Der Internetanbieter Vodafone macht auf das Problem auf seiner Internetseite aufmerksam. "Aktuell müssen beim LTE-Netzausbau in Deutschland 30 Kilometer Abstand zur Grenze beziehungsweise zu ausländischen Mobilfunknetzen eingehalten werden, um Störungen in den ausländischen Handynetzen durch die neue Funktechnologie zu verhindern."
Auslandsfrequenzen ignoriert


Vodafone und andere Anbieter hatten die durch die Umstellung auf Digitalfunk frei werdenden Rundfunkfrequenzen für über vier Milliarden Euro ersteigert, um vor allem sogenannten unterversorgte Gebiete besser ans schnelle Internet zu bringen.

LTE steht für Long Term Evolution. Dabei handelt es sich um eine Funktechnologie, die schneller als die etwa für Handys verwendete ist. Die Frequenzen wurden frei durch die Aufgabe der analogen Ausstrahlung von Radio- und Fernsehprogrammen und die Umstellung auf digitalen, über Antenne ausgestrahlten Rundfunk. Hierdurch wurde das sogenannte Ultra-Hoch-Frequenzband (UHF) zwischen 790 und 862 Megahertz für andere Nutzungen frei.
Allerdings wurde aber übersehen, dass die Frequenzen im benachbarten Ausland noch nicht für die neue Technologie freigegeben worden sind. In Luxemburg und Belgien werden über diese Frequenzen Fernsehprogramme ausgestrahlt, die durch den Ausbau von LTE auf deutscher Seite gestört würden. Daher wurde gesetzlich festgelegt, dass 30 Kilometer entlang von Grenzen kein LTE-Sendemast aufgestellt werden darf.
Das habe zur Folge, dass sich für unterversorgte Gebiete in Grenznähe der LTE-Ausbau verzögere, sagt Rafaela Möhl vom Internet-Telekommunikationsportal teltarif.de.
Die für die Vergabe der Frequenzen zuständige Bundesnetzagentur ist dabei, Vereinbarungen mit den Ländern zu treffen. Im Oktober wurden entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet.
Entgegenkommen erwartet


Der luxemburgische Kommunikationsminister François Biltgen erklärte sich in einem Brief an den Trierer CDU-Bundestagsbgeordneten Bernhard Kaster bereit, dazu beizutragen, die "bürokratische Hürde schnellstens abzubauen", er erwarte aber auch ein "gewisses Entgegenkommen" Deutschlands.
Welche Alternativen gibt es für die sogenannten unterversorgten Gebiete, trotzdem schnell ins Internet zu kommen?

HSDPA ist laut teltarif.de für viele Nutzer schon seit langem eine Alternative zu konventionellem Internet. Dabei handelt es sich um einen Mobilfunkstandard ähnlich wie UMTS. An Laptops werden sogenannte Surfsticks mit Handykarten angeschlossen, über die der Nutzer dann übers Handynetz im Internet surfen kann.
Nachteil dieser Technik ist nach Angaben des Internetportals, dass die oftmals versprochenen Internetgeschwindigkeiten nicht erreicht würden.
Grund: Je mehr Nutzer gleichzeitig das Netz nutzen, desto langsamer werden die Verbindungen. Dieses Problem werde auch auf die LTE-Zugänge zukommen, heißt es bei teltarif.de.

Eine weitere Möglichkeit ist der Internetzugang über Satellit. Sowohl der Empfang der Daten als auch der Versand erfolge über in 36 000 Kilometern über der Erde fliegenden Satelliten, sagen die Experten von teltarif.de. Dazu seien aber entsprechende Empfangsgeräte notwendig, die zum Teil noch recht teuer seien.
Satelliteninternet sei in ganz Deutschland und Europa verfügbar. Kunden müssten aber die Möglichkeit haben, eine Satellitenschüssel zu installieren. Diese muss freien Raum in Richtung der Satelliten haben. Im Umkreis von 500 Metern um Flughäfen dürfen allerdings keine sendenden Satellitenschüsseln betrieben werden.

Wer sein Fernsehprogramm über Kabel empfängt, kann auch über Kabel ins Internet gehen. Allerdings sind ähnlich wie bei den Festnetz-DSL-Anschlüssen nur größere Orte und Städte in der Region an das Kabelnetz angeschlossen. Daher ist das für Bewohner von Dörfern selten eine echte Alternative.

In einigen Gebieten in der Region haben Anbieter auch ein lokales Richtfunksystem zum Empfang von schnellem Internet aufgebaut. Die Signale werden über Antenne übertragen.
Kleinere Unternehmen haben in einigen Orten eigene Netze mit von der Telekom unabhängigen Leitungen, um einen schnellen Zugang zum Internet aufzubauen.

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