Fehlt noch etwas Bitteres, wie Hirschhornwegerich, dessen Blätter als willkommene Salatbeigabe angepriesen werden - und schon haben wir alles, was unsere Geschmacksknospen auf der Zunge wahrnehmen können. Alles? Seit neuerem ist "umami" in aller Munde. Der Begriff kommt aus dem Japanischen, heißt "herzhaft" und wurde bereits vor mehr als 100 Jahren als fünfter Basis-Geschmack von Herrn Kikunae Ikeda entdeckt. Ein herzhaftes Essen kennen wir auch. Aber als eigenständige Geschmacksqualität, die von den Geschmacksrezeptoren auf der Zunge identifiziert werden kann, wollte man in der westlichen Welt nichts wissen. Süß, sauer, salzig, bitter - basta. Wobei bitter meist abgelehnt wird, da es häufig Giftstoffe anzeigt. Bei mir setzt die reflexartige Absage bei zunehmender Schärfe ein. Ich sage nur Chili. Die Schärfe wird in Scoville oder Graden gemessen: Gemüsepaprika haben Schärfegrad 1 mit bis zu 500 Scoville. Habanero-Sorten erreichen mit 10 den höchsten Schärfegrad und Scoville-Einheiten von 500 000 bis über zwei Millionen. Da muss es doch erlaubt sein zu fragen, ob niemand den Chili-Verrückten gesagt hat, dass die Frucht ihre Schärfe entwickelt hat, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Gut, die Schärfe wirkt in Speisen auch antibakteriell. Die Erntezeit hat je nach Sorte, Aussaat und Wuchs bereits begonnen und dauert bis in den Oktober. Aber Vorsicht, der für die Schärfe verantwortliche Stoff Capsaicin brennt nicht nur auf den Schleimhäuten von Magen und Mundraum, sondern auch über die Atemluft und auf der Haut. Das Saatgut von Chilis mit einem hohen Schärfegrad darf sogar nur mit Spezialhandschuhen an der frischen Luft gereinigt werden.Sie haben eine Frage? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de Weitere TV-Kolumnen finden Sie auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Mein Schöner Garten