Von den Socken

Etwa vier Paar Socken kauft jeder Mann in Deutschland pro Jahr. Doch nur selten sind diese "gut". Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest.

Berlin. (td) Zwanzig schwarze Business-Herrensocken mit Preisen von einem bis knapp 13 Euro überprüften die Tester auf Haltbarkeit, Tragekomfort und Verarbeitung. Die perfekte Socke, die allen Belastungen einwandfrei trotzt und an jedem Fuß wie angegossen sitzt, war nicht dabei. Auch die Modelle von renommierten Marken wie Ergee, Falke, Kunert oder Nur Die konnten nicht durchweg überzeugen. Testsieger ist die Socke von Joop!. Sie trägt sich "gut" und ist auch nach 25-mal Waschen noch schön anzusehen. In der Scheuerbeständigkeit ist sie allerdings nur "befriedigend". Am besten hier: Kunert, P&C, Rossmann und Tchibo. Die Socken von Hess natur und die noble Hugo Boss Pan, mit 12,90 Euro die teuerste Baumwollsocke im Test, hielten der Scheuerprobe am schlechtesten stand.Nach 25 Touren in der Waschmaschine sahen am Ende die Baumwollsocken von Hugo Boss, Joop! und Kaufhof am besten aus. Alle diese Socken bestehen aus einem festeren Baumwollgarn. Weichere, "flauschigere" Fußhüllen bekommen dagegen schneller Flusen und Knötchen (Pills). Die Socken von C&A, Deichmann und P&C waren sogar schon nach fünfmaligem Waschen stark fusselig und unansehnlich. Dafür kassierten sie ein "Ausreichend" in der Materialveränderung beim Waschen. Praxis-Test über zehn Tage

Im Praxistest - zehn Männer haben jedes Paar Socken einen Tag lang getragen - gefielen die Baumwollsocken von Ergee, Falke und Hudson besonders "gut". Das Rossmann-Modell war dagegen für den oberen Größenbereich zu knapp. Die Kaufhof-Socke bildete Falten im Ristbereich, was zu Druckstellen führen kann. Auch die Bündchenweite spielte für viele eine Rolle. Vor allem, wenn die Waden kräftig sind, sollte Mann die Elastizität und Weite der Bündchen prüfen.Um Stinkefüßen in Konferenzrunden entgegenzuwirken, statten Tchibo und Falke ihre Herrensocken TCM und Family mit antimikrobiellen Substanzen (Biozide) aus, die schweißzersetzende Bakterien abtöten und dadurch die Geruchsbildung verhindern sollen.Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht das antimikrobielle Ausrüsten von Alltagstextilien grundsätzlich mit Skepsis. Die Experten befürchten, dass durch den vermehrten Einsatz von Bioziden die hauteigene Bakterienflora negativ beeinflusst wird. Ferner könnten Keime resistent werden, etwa gegen Antibiotika. Die Wirksamkeit wird ohnehin diskutiert. Im Test bemerkte jedenfalls nur einer von zehn Sockenträgern eine positive Wirkung auf die Geruchsbildung. Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentext.

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