Von Schädlingen und Nützlingen

Tiere im Garten können den Hobbygärtner vor Probleme stellen. Und auch bei der Kompostwirtschaft sind Tipps gefragt. TV-Leser wollten mehr zu Ameisenplage, Hundekot und Laubverwertung wissen. Unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister gibt Antworten.

Trier. (kf) Helga Blitsch aus Alsdorf hat eine Ameisenplage im Garten. Sie schreibt:

"Zum Beispiel werden meine Erdbeerpflanzen regelrecht aus der Erde herausgewühlt und entwurzelt."

Bei starkem Befall wirken Ameisenmittel schnell und zuverlässig. Als Hausrezept liest man, ausgemachte Ameisennester und Gänge mit kochend heißem Wasser zu übergießen. Da würde ich lieber auf Kräuterjauchen aus Wermut und Rainfarn zurückgreifen. Auch Algenkalk soll helfen. Meine Oma rührte ein Gemisch aus frischer Hefe und Honig im Verhältnis 1:1 an und stellte es als tödliche Lockfalle auf. Mit ihren Blattlauskolonien, die sie sich wegen deren süßen Honigtauausscheidungen halten, päppeln Ameisen zusätzlich unerwünschte Schädlinge. Blattläuse befallen geschwächte Pflanzen. Daher mein Rat: Pflanzen vorbeugend stärken! Erdbeeren kann man jetzt mit Beerenobstdünger und Komposterde verwöhnen.

Ines Ullrich aus Tharandt interessiert Folgendes:

"Kann ich den Kot unserer drei Hunde zum Kompostieren nehmen, und muss man dabei etwas Besonderes beachten?"

Der Komposthaufen ist die Goldgrube des Gärtners. Den Weg auf das "Feinschmeckerlokal der Regenwurmgesellschaft" finden daher nur solche tierischen Stoffe, die von Pflanzenfressern stammen. Pferdeäpfel und Kuhfladen zum Beispiel. Ich hätte Bedenken, dass über den Hundekot Würmer oder Krankheiten in den Ökokreislauf gelangen. Auf meinem Kompost, mit dem auch die Nutzpflanzen gedüngt werden, landen über einem Grundstock aus zerkleinertem Gehölzschnitt leicht zersetzliche Pflanzenteile. Neben Gemüseabfällen, Kaffeesatz und zerkleinerten Eierschalen sind das Rasenschnitt und Laub.

Mehr über die Kompostierung von Laub will G. S. Gupta aus Konz erfahren:

"Wir sammeln Laub im Herbst und wollen es als Dünger verwenden. Wie geht das?"

Am besten schichtet man das Laub mit Mutterboden. Auf die erste Blattschicht streue ich Korallalgenkalk, so wie man einen Kuchen mit Puderzucker bestreut. Es folgt eine dünne Schicht Erde, dann Laub und so weiter. Der Vorteil ist, dass sich das Laub schneller zersetzt. Ahornblätter kleben gerne aneinander. Sie streut man dünn ein. Bei kleinen Blättern von Birke und Hainbuche sowie schnell verrottendem Haselnuss- und Obstgehölz kann man den Blattkompost selbst ohne schnellen Thermo-Komposter nach einem Jahr verwenden. Walnuss-, Eichen und Pappellaub zersetzt sich schlecht und bildet durch die Gerbsäure einen sauren Kompost. Tipp: extra kompostieren und als Dünger für säureliebende Pflanzen wie Rhododendren nutzen! Im geschlossenen, luftdurchlässigen Komposter aus Draht kommen von unten keine Mäuse dran und von oben keine Vögel. Sie scharren gerne in den Blättern nach Regenwürmern. Aber die sind ja der Garant eines feinen Kompostes.

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