Wärmstens empfohlen

Häuslebauer und Heizungsmodernisierer stehen früher oder später vor der gleichen Frage: Welches Heizsystem ist das richtige? Immerhin geht es um hohe Investitionssummen und Folgekosten, die oft noch zwei Jahrzehnte später be- oder entlasten. Stiftung Warentest hat in einer Modellrechnung drei verschiedene Heizsysteme miteinander verglichen.

Berlin. (td) Gas- und Ölbrennwertkessel punkten mit den niedrigsten Anschaffungskosten von etwa 5000 Euro. Rund doppelt so teuer sind die Holzpelletkessel. Bei Öl und Pellets entstehen weitere Kosten für Brennstofflager und bei Pellets auch für eine Förderschnecke. Allen Systemen gemein sind die jährliche Wartung und der Besuch des Schornsteinfegers.

Platzsparendes Gassystem



Ist der Platz gering, dann sind Gassysteme die bessere Wahl. Ihr Vorteil: Das Gas wird direkt per Leitung ins Haus geliefert. Ein Vorratslager ist nicht notwendig. Anders die Kandidaten Öl und Pellets. Beide brauchen Platz für das Brennstofflager. Bei den Pellets empfiehlt sich ein großer Warmwasserspeicher. Hintergrund: Pellets verursachen relativ viel Feinstaub. Je häufiger die Heizanlage startet, umso höher ist die Feinstaubbelastung. Der Pufferspeicher wirkt dem entgegen.

Dank moderner Brennwerttechnik arbeiten Gas- und Ölbrennwertkessel hocheffizient. Im Heizbetrieb erreichen sie Normnutzungsgrade von etwa 95 Prozent. Holzpelletkessel sind da etwas weniger auf Zack. Um die gleiche Wärmemenge zu produzieren, müssen Besitzer einer Pelletheizung über das Jahr gerechnet mehr Energie einsetzen als Betreiber einer modernen Öl- oder Gasheizung.

Ob sich die neue Heizung auch auf lange Sicht rechnet, hängt entscheidend vom Brennstoff ab. In der Vergangenheit waren die Holzpellets meist preiswerter als Öl und Gas. Ihr Vorteil: Holz ist ein heimischer Rohstoff. In den letzten drei Jahren kosteten die Presslinge im Schnitt etwa vier Cent pro Kilowattstunde. Öl und Gas waren mit fünf bis acht Cent deutlich teurer. Bleiben die Pellets langfristig billiger, zahlt sich das aus.

Öl und Gas sind effizient



Pellets belasten das Klima weniger. Im Gegensatz zu Öl und Gas verbrennen sie nahezu klimaneutral. Zwar entsteht auch bei der Verbrennung der Pellets reichlich Kohlendioxid, aber eben nur die Menge, welche die Bäume der Atmosphäre zuvor entnommen haben. Wachsen die Bäume wieder nach, schließt sich der Kreis. Einziges Manko: Herstellung und Transport der Pellets setzen Kohlendioxid frei. Diese Emissionen fallen aber auch bei Öl und Gas an - zusätzlich zum Kohlendioxid, das bei der Verbrennung freigesetzt wird. Öl- und Gaskessel emittieren dafür weniger oder keinen Feinstaub.

Fazit: Niedrige Investitionskosten, hohe Effizienz und geringer Platzbedarf sprechen für die Gasheizkessel. Ähnlich effizient, aber etwas teurer sind die Ölkessel. Holzpelletkessel punkten dagegen bei den Brennstoffkosten und im Klimaschutz.

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