Trier. (kat) Hier die interessantesten Fragen und Antworten: Mein Mann und ich haben uns vor einem Jahr getrennt. Seit drei Monaten habe ich einen neuen Partner, der die Wochenenden bei uns lebt. Seit dieser Zeit spielt mein elfjähriger Sohn verrückt. Er ist bockig und meinem Freund gegenüber unverschämt.Anita Brosch-Metzdorf, Psychologin, Erziehungs-, Familien und Lebensberatungsstelle Wittlich: Für Ihren Sohn haben sich in relativ kurzer Zeit viele Dinge geändert. Der Vater ist aus-, der neue Freund eingezogen. Diese Turbulenzen stellen Ihren Sohn vor eine große Herausforderung. Durch den neuen Freund wird ihm signalisiert, dass er die Hoffnung aufgeben muss, dass die "alte Familiensituation" doch noch einmal herstellbar wäre. Es kann auch sein, dass er die Beziehung zu Ihnen durch den neuen Freund gefährdet sieht.Bleiben Sie mit Ihrem Sohn im Gespräch und akzeptieren Sie seine Gefühle der Trauer, der Wut und der Verunsicherung. Machen Sie ihm deutlich, dass sein Platz bei Ihnen nicht durch den neuen Partner gefährdet ist. Wichtig wäre auch, ihm immer wieder zu erklären, dass der neue Mann nicht die Stelle seines leiblichen Vaters besetzen kann.Aber verdeutlichen Sie ihm auch, welches konkrete Verhalten Sie von ihm Ihrem Freund gegenüber erwarten. Eine gewisse Höflichkeit im Umgang mit ihm können Sie einfordern. Ihr Sohn sollte lernen: Meine Gefühle sind erlaubt, aber nicht jedes Verhalten gegenüber Ihrem Freund. Unsere 17-jährige Tochter besucht das Gymnasium und lebt permanent über ihre Verhältnisse, um mithalten zu können.Soi Papanastasiou, Psychologin, Suchtberatungsstelle Diakonie Trier: Scheinbar kompensiert Ihre Tochter durch den Kauf von Klamotten andere Dinge. Sie sollten innerhalb der Familie mit ihrem Kind Ziele formulieren und gemeinsam überlegen, wie diese Vorsätze erreicht und unterstützt werden können. Unser Sohn hat schon mehrmals gestohlen. Seltsamerweise immer unnütze Dinge. Kann das in Richtung Kleptomanie gehen?Soi Papanastasiou: Wahrscheinlich klaut er, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wichtig wäre es, der Frage nachzugehen, was ihm fehlt. Suchen Sie gemeinsam mit ihm eine Beratungsstelle auf. Vor zwei Jahren hat mein Mann uns verlassen. Jetzt will unsere 15-Jährige nicht mehr zum Vater gehen. Er macht Druck. Ich kann vor Groll nicht mit ihm reden.Wolfgang Drehmann, Sozialpädagoge und Leiter der Erziehungs-, Familien- und Lebensberatungsstelle Trier: Dass Kinder sich in diesem Alter nicht festlegen wollen, ist durchaus üblich. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Ex-Partner ein Gespräch führen. Da Sie noch Wut auf ihren Ex-Lebenspartner spüren, kann es weiterhelfen, wenn sie sich professionelle Hilfe für das Gespräch suchen. Geklärt werden kann, ob das Verhalten ihrer Tochter alterstypisch ist, oder ob es aus der ungelösten Paarbeziehung herrührt. Das Ziel sollte sein, eine einvernehmliche Regelung zu finden. Im Zentrum sollten die Interessen des Kindes stehen. Mein Freund hat zwei Söhne im Grundschulalter. Sie nässen noch beide ein. Er bagatellisiert das.Wolfgang Drehmann: Vater und Mutter sollten sich zusammensetzen und abklären, wann die Kinder einnässen. Sind die Bedingungen, unter denen die Kinder einnässen, geklärt, kann etwas dagegen getan werden. Auch eine urologische Untersuchung sollte in Betracht gezogen werden. Auf alle Fälle sollte man das Einnässen ernst nehmen.