Wer geimpft ist, ist geschützt

Noch ist die Lage nicht dramatisch, doch Experten gehen davon aus, dass sich in den nächsten Wochen die Schweinegrippe wieder ausbreiten wird.

Trier. Der TV beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Thema.

Wie ist die aktuelle Lage?

Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza, die das Grippegeschehen in Deutschland beobachtet, ist die Zahl der Influenza-Infektionen in der Region derzeit "geringfügig erhöht", was die zweite Stufe auf der insgesamt fünf Stufen umfassenden Skala ("normal" bis "stark erhöht") bedeutet. Experten sprechen von einer normalen, nicht dramatischen Lage.

Handelt es sich bei den aktuellen Infektionen um normale Grippe-Erkrankungen oder überwiegend um Ansteckungen mit dem Schweinegrippe-Virus, dem H1N1?

Bei wem derzeit eine Grippe festgestellt wird, der kann davon ausgehen, dass es sich um die sogenannte Schweinegrippe handelt.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI), das für die Gesundheitsüberwachung in Deutschland zuständig ist, hat das H1N1-Virus fast vollständig das der normalen Influenza verdrängt.

Bei 80 Prozent der derzeit diagnostizierten Fälle in der Region handelt es sich um H1N1-Infektionen.

Wie wird die diesjährige Grippewelle verlaufen?

Exakt können das die Experten des RKI derzeit noch nicht sagen. Sie gehen jedoch davon aus, dass es vor allem bei Personen, die bereits an einer anderen Krankheit leiden, oder auch bei Kindern und Jugendlichen zu schweren Erkrankungen kommen kann, wenn sie sich mit H1N1 infizieren. "Der Verlauf einer Grippewelle lässt sich allerdings nicht vorhersagen", heißt es beim RKI.

Woran erkennt man, dass man sich mit einer Grippe angesteckt hat?

Typische Symptome sind plötzliches hohes Fieber, trockener Reizhusten, Muskel- oder Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Halsschmerzen. In der Regel dauert die Erkrankung fünf bis sieben Tage.

Wie steckt man sich an?

Eine Ansteckung erfolgt laut RKI durch Tröpfchen, die zum Beispiel beim Sprechen, insbesondere aber beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Entfernung in die Atemwege oder Augen von Kontaktpersonen gelangen können. Auch eine Übertragung durch Handkontakt ist möglich. Nach einer Ansteckung kann es bis zu einer Woche dauern, bis die ersten Symptome auftreten.

Wie sollen sich Erkrankte verhalten?

Sie sollten enge Kontakte zu anderen Menschen möglichst vermeiden oder mindestens zwei Meter Abstand halten und sich regelmäßig die Hände waschen. Erkrankte sollten in den Ärmel husten oder niesen, nicht in die Hand. Es sollten Einwegtaschentücher verwendet und sorgfältig entsorgt werden, am besten in einen Mülleimer oder Behälter, damit diese nicht zur "Virenschleuder" werden. Kinder oder chronisch Kranke sollten keinen Kontakt mit den Erkrankten haben.

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Experten raten zur Grippeschutzimpfung. Noch sei es nicht zu spät, um sich in der laufenden Grippesaison noch zu schützen. In der Grippeschutzimpfung ist der Schutz gegen Schweinegrippe enthalten.

In Rheinland-Pfalz übernehmen bis auf die AOK alle gesetzlichen Kassen die Kosten der Impfung für alle Versicherten.

Die AOK zahlt die Impfung nur für sogenannte Risiko-Personen, die etwa an einer Vorerkrankung leiden, für Schwangere und über 60-Jährige.

Muss ich mich erneut gegen Schweinegrippe impfen lassen, wenn ich im vergangenen Jahr bereits dagegen geimpft wurde?

Die Impfung vom vergangenen Jahr reiche aus, sagt Angelika Hornig, Infektionsschutzexpertin des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums. Der Virustyp habe sich nach derzeitigen Erkenntnissen nicht verändert, so das RKI. Allerdings ist man dann nicht gegen die normale Influenza geschützt.

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