TRier (red) Wer gelernt hat, auf seinen Körper zu achten, hat gute Chancen, gesund durchs Leben zu gehen. Wie Menschen diese Fähigkeiten erwerben, erforschen Wissenschaftler aus Psychologie und Medizin sowie Gesundheits-, Bildungs- und Informationswissenschaften. Experten aus Deutschland und Finnland waren jüngst am Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) in Trier, um sich über ihre Ergebnisse auszutauschen.
Dabei kam heraus: Der Grundstein für gesundheitsbewusstes Verhalten wird früh im Leben gelegt. Orkan Okan von der Universität Bielefeld untersucht Gesundheitskompetenz von Grundschülern. "Ihr Verhalten wird zunächst durch die Eltern bestimmt", stellte er heraus. Dem stimmte Christiane Firnges vom Robert-Koch-Institut zu. Ihre Forschung hat Jugendliche im Blickpunkt. Auch bei ihnen beobachtet sie den Einfluss der Eltern: "Zum Beispiel, was tue ich, wenn ich krank bin." Jugendlichen fehle noch die Erfahrung mit Krankheiten, aber auch mit der Bewertung von Informationen umzugehen, sagte Firnges. "Dies hat etwas mit Medienkompetenz zu tun. Und die muss erworben werden." Dem pflichtete Maija-Leena Huotari von der University of Oulu in Finnland bei: "Auch allgemeine Fähigkeiten wie Lesen und der Zugang zu Medien bestimmen die Gesundheitskompetenz mit."
Dass das Bewerten von Informationen im Gesundheitsbereich aber nicht nur für Jugendliche schwierig sein kann, sondern auch für Erwachsene, stellte Anne-Kathrin Mayer vom ZPID heraus. Sie sprach die individuellen Gesundheitsleistungen (Igel) an. "Wenn mir ein Arzt eine solche Leistung empfiehlt, muss ich mich an unabhängig darüber informieren, ob sie mir nützt", sagte Mayer.
Aktiv zu werden, brauche mitunter Zeit, sagte Sonia Lippke von der Jacobs University Bremen. Der innere Schweinehund müsse erstmal überwunden und sportliche Aktivität in den Alltag eingebaut werden: "Regelmäßige Bewegung und ein angemessenes Körpergewicht sind jedoch wichtig, um langfristig etwas für die Gesundheit zu tun."