Wie hoch ist Ihr Infarkt-Risiko?

Viele erwischt es aus heiterem Himmel - wenn die eigene Pumpe aufhört zu arbeiten, entscheiden oft wenige Stunden über Leben und Tod. Damit es erst gar nicht so weit kommt, hat die Deutsche Herzstiftung einen Fragebogen entwickelt, mit dem jeder sein individuelles Risiko einschätzen kann.

Trier. Bewegungsmangel, fettreiche Ernährung oder eine Zigarette nach der anderen im Mund - für Professor Bernd Krönig, Herzspezialist und Beiratsmitglied in der Deutschen Herzstiftung, sind das die Zutaten, mit denen sich noch immer viel zu viele einem extrem erhöhten Krankheits-Risiko aussetzten. So tragisch es klinge, "bei einem Großteil der von Herzleiden Gefährdeten ist der Leidensdruck noch zu gering". Dabei komme es bei der Risikominimierung ganz entscheidend auf den eigenen Beitrag an, sagt Krönig.Ein erster Schritt sei, sich seines individuellen Risikos bewusst zu werden. Dafür hat die Deutsche Herzstiftung den Selbsttest "Herzinfarkt: Wie gefährdet sind Sie?" ausgearbeitet (Siehe Grafik oben). Dabei wird unter anderem nach Ernährungs- und Bewegungs-Gewohnheiten, Stress, Körpergewicht, Rauchen sowie nach Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzucker-Werten gefragt. Das persönliche Risikoprofil wird anhand der erreichten Punktzahl ermittelt, so dass am Ende jeder erfährt, wo das eigene Risiko einzuordnen ist.Ziel der Auswertung sei es jedoch nicht, so Professor Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, die Zukunft jedes Einzelnen vorherzusagen. Es gehe darum, das Bewusstsein für das eigene Risiko für Herz- und Gefäß-Erkrankungen zu schärfen. Und ein schlechtes Testergebnis bedeute noch lange nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert sei. "Verstehen Sie ein solches Ergebnis als Aufforderung, etwas für Ihre Gesundheit zu tun." Am besten sollte man den Hausarzt oder einen Facharzt aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Infarkt zu entwickeln. Testauswertung:Für jede mit einer Nummer versehene Frage wird jeweils einmal die höchste erreichte Punktzahl addiert. Bei Antworten, die mit einem Minuszeichen versehen sind, muss die entsprechende Punktzahl abgezogen werden. Die Summe ergibt Ihre persönliche Risikoeinschätzung.0 bis 4 Punkte: Herzlichen Glückwunsch! Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist unterdurchschnittlich. 5 bis 8 Punkte: Ihr Risiko ist durchschnittlich. Versuchen Sie, beeinflussbare Risiko-Faktoren auszuschalten.9 bis 16 Punkte: Ihr Risiko ist erhöht. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt eine Strategie zur Verminderung Ihres Risikos und achten Sie auf Ihren Lebensstil.17 Punkte und mehr: Ihr Risiko ist deutlich erhöht. Sprechen Sie bald mit Ihrem Arzt, wie eine Verminderung Ihres erhöhten Risikos für Herzinfarkt erreicht werden kann. Für Sie ist ein gesunder Lebensstil besonders wichtig.Wenn Sie nicht wissen, wie hoch Ihr Blutdruck, Ihr Blutzucker und Ihre Blutfettwerte sind, sollten Sie sie bestimmen lassen. Nur wenn Sie diese Werte kennen, können Sie sich vor dem Herzinfarkt schützen. Je älter Sie sind, desto höher ist Ihr Ausgangsrisiko - auch ohne Risikofaktoren. Deshalb ist älteren Menschen besonders zu empfehlen, die Risiko-Faktoren möglichst zu vermindern. Besonders ungünstig ist die Risikofaktoren-Kombination von Rauchen, erhöhten Blutfettwerten und hohem Blutdruck: Dann ergibt sich ein elffach höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

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