Wie man sich bettet, so liegt man

Die Stiftung Warentest hat zehn Taschenfederkernmatratzen und vier Bonnellfederkernmatratzen unter die Lupe genommen. Von den 14 gesteteten Matratzen haben die Prüfer allerdings nur zwei mit gut bewertet.

Berlin. (td) Wer gut schlafen will, sollte besonders auf seine Matratze achten. Stiftung Warentest hat es potenziellen Kunden nun um einiges leichter gemacht, das richtige Modell zu finden.

Die Dauerprüfung, bei der eine 140 Kilogramm schwere Walze 60 000 Mal über die Liegefläche rollt, hinterließ bei der Winkle Lomo gleich mehrere Federbrüche. Der Dauertest entspricht der durchschnittlichen Beanspruchung über zehn Jahre im Haushalt.

Die meisten Matratzen steckten diese harte Prüfung klaglos weg. Bei der Breckle war am Ende ein Härteverlust zu verzeichnen. Bei Ikea, Malie und Panther hinterließ sie sichtbare Einschnitte in den Federtaschen, bei Diamona und Rummel im Schaumstoff, der den Federkern abdeckt. Den Nutzwert der Matratzen schmälerte das jedoch nicht.

Beim Taschenfederkern sitzen die Stahlfedern einzeln in Stofftaschen. Weil sie so individuell dem Druck nachgeben, zeigt sich eine bessere Punktelastizität als auf Bonnellfederkernen. Die bestehen aus mehreren Reihen taillierter Federn, die oben und unten miteinander verbunden sind. Ein Draht- oder Bandstahlrahmen um die Matratze gibt ihr Stabilität. Bonnellfederkerne schwingen stärker nach als Taschenfedern. Aufwendiger konstruierte Taschenfederkernmatratzen müssen nicht teurer sein als Matratzen mit normalem Federkern: Die Federkernmatratze von Ruf kostet 385 Euro, die preiswertesten Taschenfederkernmatratzen, die Malie Modelle 7-Zonen und Jupiter, 170 Euro und 159 Euro.

Wegen der relativ großen Hohlräume bieten Federkernmatratzen eine gute Belüftung, jedoch weniger Wärmeisolierung. Das kommt allen Schläfern entgegen, die stark schwitzen. Jene, die leicht frieren, finden auf einer Schaumstoffmatratze meist das angenehmere Schlafklima.

Bei den wichtigen Liegeeigenschaften erreichen nur Schlaraffia und Ikea noch knapp gute Noten. Schwachpunkt ist in vielen Fällen eine zu große Kontaktfläche. Sie entsteht, wenn der Schläfer zu weit in die Matratze einsinkt, was seine natürliche Bewegungsfreiheit einschränkt.

Packt man eine neue Matratze aus, fällt häufig ein starker Geruch auf. Aber einen Hinweis auf giftige Schadstoffe ergab der Test nicht. Dennoch ist der Geruch eine lästige Begleiterscheinung, vor allem wenn er nicht nach kurzer Zeit verflogen ist. Fünf Matratzen wurden in diesem Punkt mit ausreichend bewertet, die Ruf M5 sogar mit mangelhaft. Die Stiftung Warentest rät: Lüften Sie die neue Matratze kräftig durch, bevor Sie sie in Gebrauch nehmen.

Die Bezüge der geprüften Matratzen lassen sich abnehmen und können bei 60 Grad gewaschen werden. Den Hinweis auf der Badenia, Schlaraffia und Winkle, dass die Matratzen für Allergiker geeignet sind, fanden die Tester übertrieben. Vor dem allergieauslösenden Milbenkot schützen nur spezielle Bezüge.

Weitere Informationen zur Textilkennzeichnung sind gesetzlich vorgeschrieben. Fehlten sie, wie bei der Winkle Lomo, hieß es im Prüfpunkt Deklaration mangelhaft.

Weitere Themen sind: Bildbearbeitungssoftware, Fitnessstudioverträge und Lebensmittelkennzeichnung.

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