Zeig her deine Zähne!

Welche Zahnbürstentypen reinigen am besten, und für wen eignen sie sich? Harte Borsten sind nach Meinung der Stiftung Warentest am meisten zu empfehlen. Elektrische Bürsten säubern die Zähne nicht besser als gewöhnliche.

Berlin. (red) Harte Borsten putzen den Bakterienbelag auf den Zähnen deutlich besser weg als mittelharte oder weiche. Das ergab eine aktuelle Studie der Universität Witten/Herdecke, die gewöhnliche Handzahnbürsten einem Härtetest unterzog. Die Zahnbürsten hatten gleich lange und parallel angeordnete Borsten, deren Härtegrad genormt ist. Deshalb lässt sich das Ergebnis auch auf andere Zahnbürsten übertragen, berichtet die Stiftung Warentest.

Bisher galten mittelharte und weiche Zahnbürsten als optimale Putzwerkzeuge, weil sie das Zahnfleisch schonen. Dementsprechend häufig haben Zahnärzte sie empfohlen. Jetzt zeigte sich, dass die Reinigung mit weichen Borsten nicht die beste ist.

Es gibt nur ein Dilemma: Harte Zahnbürsten eignen sich nicht für jedermann. Bei den Teilnehmern der Studie ging der bakterielle Zahnbelag (Plaque) mit den harten Bürsten innerhalb von acht Wochen Zähneputzen um 14 Prozent zurück - das beste Reinigungsergebnis. Allerdings beherrschten die Teilnehmer auch die richtige Putztechnik: von Rot nach Weiß und nicht horizontal vor und zurück schrubben, wie es viele falsch tun.

Ein Kompromiss sind mittelharte Bürsten. Sie sind nicht so grob zum Zahnfleisch wie harte. Allerdings ist auch ihre Reinigungsleistung etwas schwächer. Im Test minderte sich der Zahnbelag um gut acht Prozent. Weiche Zahnbürsten gehen mit empfindlichem Zahnfleisch besonders behutsam um. Sie reinigen aber auch am schlechtesten. Bei dem Test der Uni Witten/Herdecke wurde der Zahnbelag um weniger als zwei Prozent reduziert. Gründliches Putzen ist hier deshalb doppelt wichtig.

Mit einer elektrischen Zahnbürste ist beim Zähneputzen kaum noch Muskelkraft im Spiel. Nicht die Hand, sondern ein Motor leistet die Putzbewegung. Elektrobürsten mit runden Bürstenköpfen führen rotierende Bewegungen mit einer Frequenz bis zu 73 Hertz aus, das sind also 73 Schwingungen pro Sekunde. Schallaktive Zahnbürsten bringen es auf bis zu 350 Hertz. Aber auch bei den Schallzahnbürsten mit meist länglichem Bürstenkopf reinigt nicht der Schall, sondern die schnelle Bewegung. Funktionen wie Putzzeitanzeigen oder Warnungen bei zu festem Druck bieten nur elektrische Zahnbürsten.

Elektrische Bürsten sind nicht besser



Allerdings sind sie teurer, kosten zwischen 15 und mehr als 100 Euro. Die Ausgabe lohnt sich nur bedingt: In einem Test der Stiftung Warentest brachten die elektrischen kein besseres Putzergebnis als eine akkurat benutzte Handzahnbürste, die zum Vergleich mitgetestet wurde.

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