Zu viele vernachlässigen die Vorsorge

Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen in Deutschland - 2006 erkrankten 70 000 Deutsche, rund 27 000 starben hier zu Lande an Darmkrebs. Trotzdem vernachlässigen zu viele die Vorsorge, die ab dem 55. Lebensjahr von den Kassen bezahlt wird.

Trier. Unkenntnis und unbegründete Angst vor der Koloskopie, der Darmspiegelung, herrschen noch immer vor. "Dabei ist die Angst unbegründet", sagt Dr. med. Klaus-Peter Schneider, Internist und Gastroenterologe aus Trier. Trotzdem nutzen nur zwölf Prozent der Deutschen die Vorsorgeuntersuchung. 90 Prozent der Dickdarm-Krebserkrankungen wären vermeidbar, hätte im Vorfeld eine Untersuchung stattgefunden, so Schneider. Dabei ist nicht nur die Früherkennung wichtig. Durch eine bewusste und gesunde Ernährung kann einer Darmkrebs-Erkrankung vorgebeugt werden. Der Verzicht von Alkohol und Tabak gehört ebenso dazu wie eine fett- und fleischarme Ernährung mit vielen Ballaststoffen.Der Trierische Volksfreund veranstaltet am heutigen Mittwoch, 27. Februar, zwischen 17 und 19 Uhr eine Telefonaktion unter dem Titel "Abwarten kann das Leben kosten. Früherkennung und moderne Therapien können Leben retten!" Dabei geht es auch um andere Darmerkrankungen.Folgende Experten stehen Ihnen dabei zur Verfügung: Dr.med. Martina Hausen-Benk, Internistin, Trier:Krankheitsvorgeschichte und Untersuchung, saures Aufstoßen, Nüchternschmerz, wiederholte Übelkeit, Völlegefühl, Reizmagen, Ess-Brech-Sucht, Verdacht auf Magen- oder Darmtumoren, Stuhlprobe auf verstecktes Blut, Durchfall und Verstopfung, unklare Gewichtsabnahme. Telefonnummer: 0651/7199-194Dr. med. Klaus-Peter Schneider, Internist -Gastroenterologie-, Trier:Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, Erkennung eines Zwerchfellbruchs, Magenschleimhaut-Reizung und Geschwürsleiden, Bedeutung der feingeweblichen Untersuchung, Behandlung von Helicobacter, Erkennung entzündlicher Darmerkrankungen, Polypen, Divertikel, Krebsverdacht. Telefonnummer: 0651/7199-195Dr.med. Thomas Zimmer, Internist - Gastroenterologie -, St. Elisabeth-Krankenhaus Wittlich:Störung der Speiseröhrenfunktion, Erkennung und Behandlung einer Übersäuerung, Gastritis und Magengeschwür, Zeichen eines Magenkrebses, Erkrankungen des Zwölffingerdarms, Lactose-Intoleranz, Colitis ulcerosa und Chrohn'sche Erkrankung, Divertikel-Komplikationen. Telefonnummer: 0651/7199-196Prof. Dr.med. Christian Kölbel, Internist -Gastroenterologie-, Brüderkrankenhaus Trier: Hinweise auf Divertikel und Krebs der Speiseröhre, Behandlungsmöglichkeiten, sog. atrophische Gastritis, verzögerte Magenentleerung, Dünndarmtumoren, Ernährung zur Vorbeugung von Dickdarmkrebs, Behandlung von speziellen ansteckenden Darminfekten, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie. Telefonnummer: 0651/7199-197Prof. Dr.med. Pan Decker, Chirurg, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier:Erkennung und Behandlung einer Blinddarmentzündung, operative Möglichkeiten bei Speiseröhren-, Magen- und Zwölffingerdarm-Tumoren, Vorgehen bei großem Zwerchfellbruch, Nachbehandlung bei vollständiger Magenentfernung, Operationen bei Darmverschluss, Dickdarmkrebs, Analfissuren und -fisteln, Hämorrhoiden. Telefonnummer: 0651/7199-198Hintergrund Darmspiegelung: Bei der Darmspiegelung, die mit einem ein Zentimeter breiten und 130 cm langen Schlauch samt Videokamera, dem Koloskop, durchgeführt wird, wird der Darm in zehnfacher Vergrößerung durchleuchtet. Werden Polypen entdeckt, so werden diese entfernt, da sie sich mit der Zeit zu bösartigen Metastasen entwickeln. In diesem Fall ist eine Heilung schwierig und nur selten möglich. Eine Darmspiegelung ist normalerweise schmerzlos und dauert selten länger als 15 Minuten. Zudem können Beruhigungs- und Schmerzmittel eingesetzt werden.

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