Zum Tanz auf dem Olymp - Abendkleider für Göttinnen

Berlin (dpa/tmn) · Hera, Athene und die anderen Unsterblichen auf dem Olymp tragen in Falten gelegte, bodenlange Roben. Die Kleider sind dezent, aber edel, wie es sich für Göttinnen gehört. Auf Erden gibt es dafür nur einen Anlass: glamouröse Bälle und große Events.

Es ist nicht weniger als das Kleid für eine Göttin: Statt protzige Ballkleider tragen Frauen im Herbst auf den Bällen und zu Abendveranstaltungen die dezenten, aber edlen Roben des alten Griechenlands. Chiton nannte man die Kreationen damals: Ein feines rechteckiges Tuch wurde an den Schultern geknöpft und auf Taillenhöhe mit einem Band zusammengebunden. Heute sind die Göttinnenkleider natürlich zusammengenäht.

„Göttinnenkleider haben alle etwas Klassisches. Sie sind meistens unifarben, immer bodenlang und aus fließendem dünnen Material“, erläutert die Stylistin Dagmar Dobrofsky aus Berlin. Auch wenn die Kleider wie luftige Sommermodelle für die Freizeit wirken, sie seien nicht einmal etwas für den Theaterbesuch oder einen kleinen Empfang. „Göttinnenkleider brauchen große Events“, sagt die Expertin.

Viele der aktuellen Modelle sind arm- bis schulterfrei oder haben einen asymmetrischen Schnitt mit einem Träger auf nur einer Seite. Wie das antike Vorbild haben sie einen schmalen Gürtel an der Taille oder unter der Brust, der sich farblich absetzen kann. Alternativen sind fest angenähte Stoffabbinder. Apart zeigt so ein Modell in leuchtendem Rot mit Blumen an der Taille.

Viele Designer haben den alten Stil neu interpretiert: Das Göttinnenkleid von H&M in Zitronengelb hat ein mit ebenfalls gelben Perlen besticktes, eng anliegendes Oberteil. Der Rock ist vorne geschlitzt. Einen V-Ausschnitt hat das blütenweiße Kleid mit goldfarbenem Gürtel von Kaviar Gauche. Ebenfalls mit V-Ausschnitt und aus glänzendem Stoff ist das silberfarbene Modell von Minx. Tiger of Sweden verzichtet auf die typische Taillierung: Das lange weiße Kleid fällt weit ab.

Die Modelle haben meist zarte Farben wie Weiß, ein zitroniges Gelb, ein neutrales Beige oder Rosa. Zudem gibt es sie in kräftigen, warmen Tönen - ganz nach dem allgemeinen Farbtrend der Herbst- und Wintermode, sagt der Stylist Andras Laube aus Leipzig. Häufig sind die obersten Stofflagen transparent, um luftig zu wirken.

Die Trägerinnen sollten möglichst jung, groß und schlank sein, findet Dagmar Dobrofsky. „An kräftigen Frauen sieht ein Göttinnenkleid schnell walkürenhaft aus - vor allem, wenn Hintern und Busen zu füllig sind.“ Außerdem sei eine schlanke Taille Voraussetzung. Stylist Laube ist großzügiger: „Jede Frau, die ihre Weiblichkeit und somit ihre erotische Ausstrahlung betonen möchte, sollte wenigstens zwei Göttinnenkleider im Schrank haben.“ Die reifere Frau sei allerdings gut beraten, ein Modell mit längeren Ärmeln auszuwählen.

„Natürlich lassen sich bei diesen Roben mit ein paar Tricks Problemzonen wegschummeln“, sagt Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt. Der fließende Stoff kaschiere kleine Polster an Po und Hüften. Wichtig sei, dass der Gürtel nicht zu eng sitzt, da der Stoff sonst zu viele Falten wirft und den Po ungünstig betont. „Freie Schultern oder ein gekonnt in Szene gesetztes Dekolleté lenken dagegen von zu runden Hüften ab“, erläutert Rose. Frauen mit kleinem Busen rät er zu Kleidern mit gerafftem Stoff auf Brusthöhe, die etwas Fülle hinzumogeln.

Zu den edlen Kleidern passen unauffällige Accessoires. Andras Laube rät zu kleinen Ohrsteckern mit Brillanten, die farblich mit dem Kleid harmonieren. Dazu noch eine Clutch und High Heels. Die Designer lassen oft flache, aber filigrane Römersandalen mit dünnen Riemen tragen.

Wichtig ist zudem die Frisur. Die griechischen Göttinnen tragen in der Mythologie ihre Haare hochgesteckt. Dazu rät Josef Wieser vom Landesinnungsverband des bayrischen Friseurhandwerks in München. Der Hinterkopf sollte dabei betont werden. Haarteile können eingearbeitet werden, um mehr Volumen zu bekommen. „Frauen mit kurzen Haaren können ihrer Frisur mit Glanzspray und Haarschmuck Glamour verleihen“, sagt er. Das Gesicht ist dazu dezent geschminkt - mit Ausnahme des Mundes: Der bekommt ein sattes Rot.

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