Trier Neues Unwetter im Anflug

Trier · Volksfreund-Meteorologe Dominik Jung sagt, womit am Wochenende in der Region Trier zu rechnen ist.

Keine schönen Aussichten für das bevorstehende Wochenende: Nachdem die Schäden des Unwetters Bernd noch längst nicht überall beseitigt sind, zieht ab Samstag schon das nächste Tief namens Dirk mit teils kräftigen Schauern und Gewittern, Hagel und Sturmböen auch über Rheinland-Pfalz hinweg. Dabei werden nach den Berechnungen unseres Meteorologen Dominik Jung auch die Flutgebiete betroffen sein. Der Unterschied zu Bernd: Es wird kein großflächiger Starkregen erwartet, allenfalls örtlich heftige Niederschläge. Dabei könnten durchaus auch mal  20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, sagt der Meteorologe vom Wiesbadener Wetterportal wetter.net.

Das Problem: Da in einigen Gemeinden das Abwassersystem noch nicht wieder funktioniert, kann hier jeder Tropfen Regen zu viel sein. „Wohin soll das Wasser auch fließen, wenn die Straßengullys zum großen Teil verstopft sind oder die Abwasserrohre defekt?“, fragt Dominik Jung.  Dann staue sich der Starkregen auf den Straßen und laufe im schlimmsten Fall in die Keller. Nach seiner Voraussage werden die Gewitter am Samstagnachmittag besonders stark von Nordrhein-Westfalen bis nach Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg ausfallen.

„Es wird nicht jeden im Flutgebiet treffen, aber dort, wo so ein Gewitter stark zuschlägt, kann es wieder Probleme durch Wassermassen geben.“ Diesmal weniger durch Hochwasser von den Flüssen als durch weggeschwemmte Erde von umliegenden Ackerflächen oder Weinbergen, bringt Jung das Samstagwetter auf  den Punkt. Auch am Sonntag seien noch einzelne Gewitter mit teils kräftigen Regenfällen möglich.

Wegen der neuerlichen Wetterkapriolen rufen schon erste Kommunen in der Region zur Vorsicht auf. Der Ortsbürgermeister der vom ersten Hochwasser heimgesuchten Eifelkreis-Gemeinde Bettingen, Jürgen Holbach, mahnt die Bürger zur Wachsamkeit. „Wer an einem Bachlauf wohnt, sollte dort alles wegräumen, was von dort durch das Wasser fortgeschwemmt werden könnte“, heißt es etwa auf seiner Internetseite. Zudem sollten in engen Straße keine Autos so geparkt werden, dass im Einsatzfall die Rettungskräfte nicht mehr durchkommen.

Eifelkreis-Katstrophenschutzinspekteur Jürgen Larisch sagte, man treffe in Abstimmung mit den Feuerwehren Vorkehrungen für den Fall eines Falles. So würden vorsorglich Sandsäcke vorbereitet und die Wehrleiter und Hilfsorganisationen vorgewarnt. Aus derzeitiger Sicht sei die Prognose zwar nicht bedrohlich, so Larisch. Dennoch könnten sich infolge des zurückliegenden Hochwassers vereinzelt kritische Situationen ergeben.

Volksfreund-Meteorologe Dominik Jung macht auch für die nächste Woche nur wenig Hoffnung auf einen echten Wetterwechsel.  „Die instabile Wetterlage geht weiter“, sagt Jung, „ein neues Hoch ist nicht in Sicht.“

Auch zu den sogenannten Hunds­tagen Ende Juli und Anfang August wird sich demnach keine große Hitze mehr einstellen und auch kein Sommerhoch. Ganz im Gegenteil: Laut Wetterexperte Dominik Jung bleibt es bei wechselhaftem Schauerwetter, teilweise auch mit weiteren Gewittern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort