Kriminalität Nach Halle-Attentat: Ermittlungen gegen zwei Männer in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Zwei Männer aus Mönchengladbach werden verdächtigt, das sogenannte Manifest des mutmaßlichen Attentäters von Halle im Internet verbreitet zu haben. Die Wohnung der Beschuldigten sei durchsucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach, Jan Steils, am Mittwoch auf dpa-Anfrage.

Nach Halle-Attentat: Ermittlungen gegen zwei Männer in Mönchengladbach
Foto: dpa/Oliver Berg

Es bestehe der Verdacht, dass sie Dokumente mit volksverhetzendem Inhalt zeitnah zum Attentat von Halle verbreitet hätten. Auf die Frage, ob es sich dabei um das „Manifest“ des Attentäters handele, sagte Steils, das treffe zu. Gegen die 26 und 28 Jahre alten Männer werde wegen Volksverhetzung ermittelt.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor online - nach gemeinsamen Recherchen mit WDR und NDR - von einer verdächtigten Person aus Mönchengladbach berichtet. Diese stehe im Verdacht, mit dem Attentäter in Verbindung gestanden und über die geplante Tat informiert gewesen zu sein. Dazu äußerte sich die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft nicht - unter Hinweis auf laufende Ermittlungen.

Der mutmaßliche Attentäter von Halle hatte sein „Manifest“ voller antisemitischer Begriffe und mit detaillierter Beschreibung seines Waffenarsenals vor der Tat im Internet veröffentlicht. Der geständige Stephan B. soll vor eine Woche schwer bewaffnet versucht haben, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der 27-Jährige den Ermittlungen zufolge eine 40 Jahre alte Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss.

(dpa)
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