Soziales Pflegekammer sucht freiwillige Helfer

Trier/Mainz · (flor) Die Landespflegekammer ruft Rentner zurück, um in Kliniken und Heimen Patienten zu betreuen, die am Coronavirus erkrankt sind. Präsident Markus Mai bittet in einem Brief 3500 Kräfte um Hilfe, die nicht mehr in der Pflege arbeiten.

Dazu zählen auch Kräfte, die der Pflege als Berufstätige den Rücken gekehrt haben. „Das deutsche Gesundheitswesen steht vor seiner größten Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die rasante Ausbreitung des Coronavirus bedroht unser aller Gesundheit und kann bei vielen Menschen extreme Schäden bis hin zum Tod verursachen“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Um zu helfen, hat die Landespflegekammer eine Meldestelle für qualifizierte Pflegefach- und Hilfskräfte geschaffen, die trotz Ruhestand Kliniken und Heimen unterstützen wollen.

Wer sich zur Hilfe bereit erkläre, bekomme angemessene Bezahlung und könne selbst entscheiden, wie viel er arbeiten wolle. Mai sagt, Rentner sehe er mehr in der Betreuung, weniger in der anstrengenden körperlichen Arbeit auf Intensivstationen der Kliniken.

Bis Freitag gab es 150 Rückmeldungen. Der Landespflegekammer-Präsident aus Trier zeigt sich optimistisch: „Es gibt viele Freiwillige, die in der Corona-Krise helfen wollen.“ Der Trierer fürchte, dass ohne zusätzliche Kräfte im extremen Fall ein Versorgungsnotstand drohe. Es gelte auch, Ersatz zu schaffen, falls Pflegekräfte erkrankten und ausfielen. „Jetzt rächt sich, dass die Pflege in den letzten 30 Jahren ein Schattendasein in der Politik gefristet hat“, sagt Mai.

Die Meldestelle der Landespflegekammer findet sich online unter corona.pflegekammer-rlp.de. Freiwillige können sich auch unter der Hotline 06131 / 327 38 50 melden.

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