Afrika-Treffen überschattet Ein Gipfel im Krisenstrudel

Brüssel · Es gäbe so viel zu besprechen, so viel zu beschließen, so viel auf neue Bahnen zu stellen beim nachgeholten Gipfel von 27 EU-Staats- und Regierungschefs mit 55 afrikanischen Amtskollegen. Doch schon das große Händeschütteln wird überlagert. Von Mali. Und noch mehr von Moskau.

 Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag kurz vor Eröffnung des Afrika-Gipfels mit Amtskollegen in Brüssel.

Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag kurz vor Eröffnung des Afrika-Gipfels mit Amtskollegen in Brüssel.

Foto: dpa/Yves Herman

Bevor die Afrikaner kommen, setzen sich die Europäer erst noch mal zusammen. Alle Handys müssen draußen bleiben, denn was die Hauptverantwortlichen der Europäischen Union am späten Vormittag in Brüssel zu beraten haben, soll auf keinen Fall den Saal verlassen. Wenig später macht die Begleitmusik aus dem Weißen Haus in Washington deutlich, wie ernst die Lage in Europa ist. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz berichten ihren Kollegen von ihren Gesprächen in Kiew und Moskau. Hinterher sagt Scholz: „Das ist bedrohlich, da darf man nicht naiv sein.“ Und wenig später sekundiert US-Präsident Joe Biden von der anderen Seite des Atlantiks: Die Gefahr einer russischen Invasion sei „sehr hoch“, der Einmarsch in die Ukraine könne „in den nächsten Tagen“ erfolgen.