Nach Kriegsgräuel in der Ukraine Ampel-Regierung lehnt Stopp der Energieimporte aus Russland weiter ab

Analyse | Berlin · Am Wochenende lösten Bilder von ermordeten Zivilisten im ukrainischen Butscha weltweit Entsetzen aus. Der Westen will mit neuen Sanktionen in den nächsten Tagen die Gangart gegenüber Russland weiter verschärfen. Auf die Bundesregierung wächst der Druck, ein Embargo für Gas und Öl zu verhängen. Doch die Ampel bleibt bei ihrer bisherigen Linie.

 Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigte am Montag die Haltung der Bundesregierung, weiterhin Gas und Öl aus Russland zu beziehen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigte am Montag die Haltung der Bundesregierung, weiterhin Gas und Öl aus Russland zu beziehen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Das Grauen in der Ukraine nimmt kein Ende. Die jüngsten Bilder aus der ukrainischen Stadt Butscha von brutal ermordeten Zivilisten haben erneut das Ausmaß des Leids in der Ukraine vor Augen geführt. Auch die Bundesregierung reagierte mit Bestürzung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von „furchtbaren und grauen-erregenden Aufnahmen“. Dutzende erschossene Zivilisten seien in Butscha entdeckt worden, die Straßen seien übersät mit Leichen. Scholz forderte Russland auf, in einen Waffenstillstand einzuwilligen und die Kampfhandlungen einzustellen. Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) sprachen von russischen Kriegsverbrechen und verurteilten diese aufs Schärfste. Die Verantwortlichen müssten vor Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Baerbock.